Bund prüft neue Bahnstrecke Hamburg - Hannover in weniger als einer Stunde
Mit dem Zug von Hamburg nach Hannover in nicht mal einer Stunde - das könnte bis 2030 realisiert werden. Der Bund plant eine neue Bahnstrecke zwischen beiden Städten entlang der A7. In den anliegenden Städten gibt es Proteste.
Bahnreisende können auf deutlich weniger Fahrtzeit zwischen Hamburg und Hannover hoffen. Die Bahn prüft eine neue Bahnstrecke zwischen den beiden Städten, die sich an der Autobahn orientieren könnte. "Das ist eine Strecke, die mit hoher Wahrscheinlichkeit entlang der A7 laufen wird - ab Maschen Richtung Hannover. Davon können Fahrgäste ab Hamburg-Hauptbahnhof, aber auch ab Hannover-Hauptbahnhof profitieren", sagte Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks dem NDR.
Mit der neuen Strecke könnte die Fahrzeit zwischen beiden Städten auf unter eine Stunde verkürzt werden. Der geplante Ausbau ist der Hamburger Verkehrsbehörde zufolge Teil der Infrastrukturliste für den Deutschlandtakt des Bundesverkehrsministeriums. Im vor wenigen Wochen vorgestellten Gutachterentwurf waren bereits Fahrzeitverkürzungen zwischen Hamburg und Hannover durch weitere Ausbauten empfohlen worden. Damit sollen Reisende ihre Anschlüsse besser erreichen, die Reisezeit insgesamt soll verkürzt werden.
Umsetzung bis 2030 geplant
Durch den Deutschlandtakt könnten dann beispielsweise Fahrten von Hamburg nach Stuttgart oder nach München um fast eine Stunde verkürzt werden, wie aus einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Präsentation des Bundesverkehrsministeriums hervorgeht. Die Pläne sind auf eine Umsetzung bis 2030 ausgerichtet.
Die Bahn prüft schon länger verschiedene Trassen-Varianten, um die Fahrten zwischen Hannover und Hamburg zu beschleunigen. Neben dem Ausbau der bestehenden Strecke werden Alternativlösungen zwischen der Bestandsstrecke und der Autobahn A7 auf ihren Nutzen für den Verkehr und die Auswirkungen auf Mensch, Natur und Umwelt hin untersucht. Das hatte die Deutsche Bahn noch im Juli mitgeteilt.
Proteste und Frage nach Wirtschaftlichkeit
Die Untersuchungen für den Trassenverlauf konzentrieren sich auf den Abschnitt Hamburg-Lüneburg-Celle. Die Vorplanungen hatten im vergangenen Sommer begonnen. Der Knackpunkt ist, ob der gesamte Bahnverkehr - es geht um die schnellen ICE, die Regionalbahnen und hunderte Güterzüge täglich - über die dann mehrgleisig auszubauende bestehende Strecke rollen können.
In den betroffenen Städten gibt es Protest, außerdem stellt sich die Frage, ob so ein Ausbau wirtschaftlich ist.