Facebook-Mutter 265 Millionen Euro Strafe für Meta
Weil Daten von Facebook- und Instagram-Nutzern in großem Stil online zugänglich waren, soll der Meta-Konzern 265 Millionen Euro Strafe in Irland zahlen. Schon mehrfach haben die Behörden Datenschutz-Verstöße bemängelt.
Nach der Veröffentlichung persönlicher Daten von Facebook und Instagram-Nutzern soll der Mutterkonzern Meta in Irland 265 Millionen Euro Strafe zahlen. Die irische Datenschutzbehörde DPC teilte heute mit, sie habe ihre Untersuchungen abgeschlossen. Im April 2021 waren in einem Hacker-Forum die Namen und teilweise auch andere Daten wie Telefonnummern und E-Mail-Adressen von bis zu 533 Millionen Nutzern aus mehr als 100 Ländern online verfügbar geworden.
Importierte Kontakte vom Smartphone
Die Datenschutzbehörden der übrigen EU-Mitglieder haben laut DPC mit der irischen Behörde zusammengearbeitet. Facebook teilte mit, die Entscheidung zu prüfen. Die unerlaubte Abschöpfung ("scraping") von Daten sei "nicht akzeptabel und ein Verstoß gegen unsere Regeln, und wir werden diese Herausforderung weiterhin gemeinsam in der Industrie angehen", so der Konzern. Die Systeme von Facebook seien nicht gehackt worden.
Die irische Strafe bezieht sich auf eine Funktion, mit deren Hilfe Nutzer Freunde oder Bekannte finden können, indem sie im Smartphone gespeicherte Kontakte in die Facebook- oder Instagram-App importieren.
Laut EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die im Mai 2018 wirksam wurde, können die Datenschutzbehörden hohe Strafen für Verstöße verhängen. Da Meta seinen europäischen Sitz in Irland hat, ist für die Verfolgung die irische Behörde zuständig.
Insgesamt schon Strafen von fast 1 Milliarde Euro
Mit dem aktuellen Fall summieren sich die Strafen für den US-Konzern in Irland bereits auf 910 Millionen Euro in den vergangenen 14 Monaten. Es ist das vierte Mal seit September 2021, dass die irische Behörde eine hohe Geldstrafe verhängt. Damals musste die Tochter WhatsApp 225 Millionen Euro wegen Verstößen gegen Datenschutzregeln zahlen. Hinzu kam im März 2022 eine weitere Geldstrafe von 17 Millionen Euro gegen den Mutterkonzern - ebenfalls wegen Datenschutzverstößen.
Im September verhängte die DPC schließlich eine Rekordstrafe von 405 Millionen Euro gegen Instagram wegen schwerer Verstöße gegen Datenschutzregeln für Kinder. Minderjährigen Nutzern im Alter zwischen 13 und 17 Jahren soll es erlaubt gewesen sein, Geschäftskonten auf der Foto- und Video-Plattform zu betreiben, die die Veröffentlichung ihrer Telefonnummer oder ihrer E-Mail-Adresse ermöglicht hätten.
Meta hat gegen die Instagram- sowie die WhatsApp-Entscheidung jeweils Berufung eingelegt. Nun müssen Richter entscheiden. Ein Urteil gilt als Präzedenzfall für künftige Untersuchungen von Datenrechtsverstößen. Internationale Tech-Unternehmen wie Meta sind ein wichtiger Arbeitgeber in Irland. Nach der Entscheidung des US-Konzerns, weltweit 13 Prozent seiner Stellen zu streichen, stehen dort jedoch Hunderte Jobs auf der Kippe.