Moderna und Immatics Gemeinsame Suche nach Krebs-Impfstoff
Der US-Konzern Moderna und der Tübinger Krebsspezialist Immatics haben eine umfangreiche Kooperation vereinbart. Ziel sind innovative Krebs-Impfstoffe auf mRNA-Basis.
Eine neue Kooperation in der Biotech-Branche könnte den Weg für neuartige Krebstherapien bahnen. Der US-Biotechkonzern Moderna und der Tübinger Krebsspezialist Immatics wollen gemeinsam Impfungen entwickeln, die in der Behandlung von Krebspatienten zum Einsatz kommen könnten.
Im Rahmen der potenziell milliardenschweren Partnerschaft soll etwa ein in der Entwicklung befindliches Krebsmittel von Immatics im Kombination mit einem mRNA-Krebsimpfstoff von Moderna in Studien getestet werden.
Immatics erhält eine Vorauszahlung von 120 Millionen Dollar von Moderna. Darüber hinaus winken Forschungsmittel und erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen, die sich auf mehr als 1,7 Milliarden Dollar belaufen könnten. Die Tübinger haben zudem Anspruch auf Lizenzgebühren für mögliche Produkte aus der Partnerschaft.
Einsatz in der Tumorbekämpfung
Bestimmte vorbeugende Impfungen gegen Krebs, das heißt gegen krebsauslösende Erreger wie etwa humane Papillomaviren (HPV), sind bereits etabliert. Daneben gibt es Ansätze, gegen vorliegende Erkrankungen etwa durch Verabreichung von monoklonalen Antikörpern vorzugehen. Die aktuelle Kooperation zielt ebenfalls darauf ab, im Rahmen einer Therapie bestimmte auf mRNA-Basis vervielfältigte Moleküle gegen krebsspezifische Zielstrukturen einzusetzen.
Die im Jahr 2000 als Spin-off der Universität Tübingen gegründete Immatics ist auf die Entwicklung von Immuntherapien gegen Krebs spezialisiert. Bislang hat sie noch kein eigenes Medikament auf den Markt gebracht. Größter Anteilseigner des an der Technologiebörse Nasdaq notierten Unternehmens ist laut Daten von LSEG die Investmentgesellschaft des SAP-Mitgründers Dietmar Hopp mit knapp 22 Prozent. Moderna ist hierzulande mit seinem Impfstoff gegen Covid-19 bekannt geworden.