Einigung im Tarifstreit Mehr Geld für Ärzte kommunaler Kliniken
Der Tarifkonflikt um die Bezahlung von Ärzten an kommunalen Kliniken in Deutschland ist beigelegt. Rückwirkend steigen die Gehälter um 3,35 Prozent. Schon im Januar 2023 soll über weitere Steigerungen verhandelt werden.
In den Tarifverhandlungen für rund 60.000 Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Kliniken in Deutschland gibt es eine Einigung: Die Gehälter sollen rückwirkend zum 1. Oktober 2021 um 3,35 Prozent steigen, wie die Gewerkschaft Marburger Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände am Abend mitteilten. Die Tarifanhebung hat eine Laufzeit bis Ende dieses Jahres. Schon zum 1. Januar 2023 soll nach Angaben des Marburger Bundes angesichts der Inflationsraten erneut über die Gehälter verhandelt werden. Vereinbart wurden außerdem unter anderem ein zusätzlicher Urlaubstag pro Jahr und Begrenzungen bei Bereitschaftsdiensten.
"Gesamtpaket an substanziellen Verbesserungen"
Der Marburger Bund sprach von einem "Gesamtpaket an substanziellen Verbesserungen", das Belastungen außerhalb der Regelarbeitszeit klare Grenzen setze und verlässliche Ruhezeiten garantiere. Die Gewerkschaft war mit der Forderung von 5,5 Prozent mehr Geld in die Verhandlungen gegangen. Die Arbeitgeberseite erklärte, angesichts einer hohen Inflation und der Belastungen durch die Corona-Pandemie sei eine tragbare Lösung für alle Parteien erreicht.
60.000 Ärztinnen und Ärzte betroffen
Die Tarifauseinandersetzung hatte bereits im Oktober vergangenen Jahres begonnen. Es ging um Gehälter sowie Arbeitsbedingungen von rund 60.000 Ärztinnen und Ärzten an den kommunalen Krankenhäusern. Der Marburger Bund hatte im März bundesweite Warnstreiks organisiert.