Aufruf von ver.di Auch Sicherheitspersonal soll an Airports streiken
Die Gewerkschaft ver.di verschärft den Arbeitskampf auf deutschen Flughäfen: In Frankfurt und Hamburg rief sie auch Sicherheitskräfte zu Warnstreiks am Donnerstag auf. Dann finden auch Ausstände des Lufthansa-Bodenpersonals statt.
Die Gewerkschaft ver.di hat neben dem Ausstand des Lufthansa-Bodenpersonals für Donnerstag auch die Luftsicherheitskräfte in Frankfurt und Hamburg zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Das teilte die Gewerkschaft in Berlin mit.
Damit müssen Passagiere an diesen Flughäfen mit noch größeren Einschränkungen rechnen. Luftsicherheitskräfte sind bei Privatunternehmen angestellt, die im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich kontrollieren.
Bisher keine Einigung auf höhere Löhne
Mit dem Streik wolle man den Arbeitgebern signalisieren, dass das bisherige Angebot verbessert werden müsse, erklärte die Gewerkschaft. In den bisher fünf Tarifverhandlungsrunden mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) sei bislang keine Einigung auf höhere Löhne für die bundesweit rund 25.000 Beschäftigten der Branche gelungen. Eine sechste Verhandlungsrunde ist für den 20. März geplant.
Die Arbeitgeber hatten zuletzt zwar ein verbessertes, "aber weiter unzureichendes Angebot vorgelegt", sagte ver.di-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper. "So kommen wir nicht zueinander." Diesmal setze man nur Nadelstiche, aber ein Ausweiten der Streikmaßnahmen sei nicht ausgeschlossen. "Die Arbeitgeber sind aufgefordert, endlich ein substanziell verbessertes Angebot vorzulegen."
Arbeitgeber wollen 24 Monate Laufzeit
Ver.di fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Stundenlohnerhöhung um 2,80 Euro mit schneller einsetzenden Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde. "Unser Ziel bleibt, den Kaufkraftverlust der Beschäftigten dauerhaft auszugleichen", betonte Pieper.
Die Arbeitgeber vom Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen haben nach eigenen Angaben 2,70 Euro in drei Stufen angeboten bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Neben dem Inflationsausgleich bedeute dies auch einen Reallohnzuwachs, hatte BDLS-Verhandlungsführer Frank Haindl erklärt.
Lufthansa rechnet mit massiven Ausfällen
Die Gruppe der Luftsicherheitskräfte wird von ver.di vertreten und verfügt über eine hohe Streikmacht. Bei ihrer ersten Warnstreikwelle am 1. Februar an elf größeren Flughäfen waren nach Schätzung des Branchenverbands ADV rund 1.100 Flüge ausgefallen, weil Passagiere nicht mehr in die Sicherheitsbereiche gelangen konnten. Rund 200.000 Fluggäste waren betroffen.
Der Arbeitskampf bei den Sicherheitskräften am Donnerstag läuft parallel zu Streiks beim Bodenpersonal der Lufthansa. In den Technikbereichen soll der Ausstand schon am Mittwochabend beginnen und bis Samstagmorgen um 7.10 Uhr fortgesetzt werden. Passagierflüge sind vor allem am Donnerstag und Freitag gefährdet.
Schon vor der Verschärfung hatte die Lufthansa mit massiven Flugausfällen vor allem an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München gerechnet. Am Donnerstag und am Freitag sollten jeweils rund 1.000 Flüge ausfallen und jeweils rund 100.000 Passagiere betroffen sein, wie ein Unternehmenssprecher sagte.