Nach Musk-Übernahme VW setzt Werbung auf Twitter aus
Die Übernahme von Twitter durch Tesla-Chef Musk verunsichert auch Werbepartner: VW will vorerst keine bezahlten Spots mehr auf der Plattform schalten. Auch der US-Rivale General Motors hat diesen Schritt angekündigt.
Volkswagen hat angekündigt, seine Werbung auf Twitter nach der Übernahme durch Tech-Milliardär Elon Musk auf Eis legen zu wollen. Als Grund nannten die Wolfsburger die Ankündigung des US-Kurznachrichtendienstes, Richtlinien für die Platzierung solcher Inhalte zu überarbeiten.
Der VW-Konzern habe jetzt "seinen Marken empfohlen, ihre bezahlten Aktivitäten auf der Plattform bis auf Weiteres zu pausieren", hieß es. Ein endgültiger Werbestopp sei das allerdings nicht: "Wir beobachten die Situation genau und werden je nach Entwicklung über die nächsten Schritte entscheiden."
Auch General Motors setzt Werbung aus
Bei Twitter wird den Nutzern Reklame in möglichst personalisierter Form in die sogenannte Timeline gespielt. Laut jüngsten Ankündigungen sollen Abonnenten nur noch die Hälfte der sonst üblichen Werbeeinblendungen zu Gesicht bekommen.
VW achtet seit einiger Zeit verstärkt auf die Umgebung seiner Online-Werbung. So gab es scharfe Kritik, als ein Fehler in einem automatischen Filterprogramm für das Ausspielen dazu geführt hatte, dass eine Anzeige auf dem rechten US-Nachrichtenportal "Breitbart" landete. Die Aufarbeitung eines als rassistisch empfundenen Videospots auf Instagram nahm der Autobauer zum Anlass, seine internen Vergabeprozesse zu überprüfen.
In der vorigen Woche hatte bereits Volkswagens US-Rivale General Motors erklärt, seine Werbetätigkeit auf der Plattform zumindest auszusetzen. Ähnlich Schritte sollen der Pharmakonzern Pfizer und auch der Lebensmittelriese General Mills unternommen haben.
Musk beklagt bereits Umsatzeinbruch
Musk beklagte sich nach dem Schritt der Unternehmen über einen Umsatzeinbruch. Er machte dafür "Aktivistengruppen" verantwortlich, die Druck auf Werbetreibende ausübten. Dabei habe sich beim Umgang mit kontroversen Inhalten nichts verändert, und man habe alles unternommen, um diese Aktivisten zufriedenzustellen, schrieb er auf Twitter. "Sie versuchen, die Redefreiheit in Amerika zu zerstören", behauptete er, ohne die Gruppen näher zu benennen.
Musk hatte Twitter nach einem monatelangen Hin und Her Ende Oktober übernommen. Für Wirbel sorgen derzeit seine Vorstellungen über die künftige Ausrichtung von Twitter sowie ein geplanter Konzernumbau, dem offenbar auch viele Stellen zum Opfer fallen sollen. Musk hatte in einem ersten Schritt die bisherige Führungsriege entlassen und sich selbst zum alleinigen Direktor gemacht.
In Kürze soll bekannt gegeben werden, wie viele Mitarbeiter Musk entlassen will. Der Schritt könnte nach Medienberichten die Hälfte der Belegschaft treffen.