Entlassungswelle in den USA Jeder Zehnte hat keinen Job mehr
Die Arbeitslosenquote in den USA ist auf den höchsten Stand seit 1983 gestiegen. 10,2 Prozent waren im Oktober ohne Job. Die Entlassungswelle ebbte zwar im Vergleich zu den Vormonaten ab. Seit Beginn der Rezession gingen aber bereits 7,3 Millionen Jobs verloren.
Von Albrecht Ziegler, SWR-Hörfunkstudio Washington
Die US-Arbeitslosenquote ist auf einem neuen Rekordhoch. Sie hat erstmals seit mehr als 26 Jahren die Zehn-Prozent-Marke überschritten. Im Oktober waren 10,2 Prozent der Amerikaner ohne Job, so viele wie seit April 1983 nicht mehr. Fast 200.000 US-Bürger verloren im vergangenen Monat ihre Arbeit, knapp 30.000 weniger als im Vormonat. Der Anstieg der Arbeitslosenquote verlangsamt sich schon seit geraumer Zeit.
Viele Stellenstreichungen im Bausektor
Die am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffenenen Bereiche sind der Bausektor - dort werden seit Jahren Monat für Monat Arbeitsplätze abgebaut - außerdem der Einzelhandel und das produzierende Gewerbe, also drei besonders konjunkturanfällige Branchen. Experten gehen angesichts der Zahlen davon aus, dass die Krise, in der die amerikanische Wirtschaft steckt, noch lange nicht vorüber ist. Arbeitslose fehlen als Konsumenten, die Geld ausgeben und die Wirtschaft ankurbeln.
Erst vorige Woche hatte die US-Regierung gejubelt, die Rezession sei vorbei, nachdem bekanntgeworden war, dass die US-Wirtschaft im dritten Quartal um 3,5 Prozent gewachsen ist. Fachleute führten den Schub jedoch auf die Eingriffe der Regierung zurück: das fast 800 Milliarden Dollar teure Konjunkturprogramm und die staatliche Abwrackprämie, die bei einigen Autokonzernen zu Rekordverkäufen geführt hatte.