Zwei Internetforen abgeschaltet Ermittlern gelingt Schlag gegen Cyberkriminelle
Ermittler haben zwei Internetseiten abgeschaltet, die für Cyberkriminalität genutzt worden sein sollen. Es seien zehn Millionen User registriert gewesen, so das Bundeskriminalamt. Acht Menschen wurden festgenommen.
Strafverfolgungsbehörden mehrerer Länder haben die beiden "weltweit größten Cybercrime-Foren" mit mehr als zehn Millionen Nutzern abgeschaltet. Die beiden Foren seien wichtige Einstiegspunkte in die Schattenwirtschaft gewesen, teilten die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt (BKA) mit. Die Internetseiten nulled.to und cracked.io seien für Cybercrime-Dienstleistungen genutzt worden.
Nach Darstellung der Ermittler koordinierte man sich mit Strafverfolgungsbehörden in den USA, Australien, Spanien, Griechenland, Rumänien, Italien und Frankreich. Im Rahmen der internationalen Operation "Talent" habe es sieben Durchsuchungsmaßnahmen gegeben. Dabei seien 67 Geräte, darunter 17 Server, zwölf Accounts und zwölf kriminell genutzte Internet-Domains in zehn Ländern beschlagnahmt sowie die Plattformen abgeschaltet worden. Zudem seien ein Zahlungsdienstleister sowie ein Hosting-Dienst vom Netz genommen worden, die unmittelbar zum Wirtschaftsgeflecht der Plattformen gehörten, teilten die Behörden mit.
Acht Menschen festgenommen
Die Behörden nahmen nach eigenen Angaben acht Menschen, die "unmittelbar am Betrieb der kriminellen Handelsplattformen mitgewirkt haben sollen", fest. Darunter sind demnach zwei Deutsche im Alter von 29 und 32 Jahren. Bei beiden bestehe der Verdacht des gewerbsmäßigen Betreibens krimineller Handelsplattformen - im Falle einer Verurteilung droht ihnen eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren.
"Bedeutender Schlag gegen Cyberkriminalität"
Die Plattformen seien unter anderem für den Handel mit Programmen benutzt worden - etwa zur Vorbereitung oder Durchführung von Hacking-Angriffen oder für die Veröffentlichung gestohlener Daten von Institutionen und Unternehmen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte: "Das ist ein erneuter bedeutender Schlag gegen die internationale Cyberkriminalität."
Auf den beiden Webseiten habe es seit 2015 beziehungsweise 2018 jeweils rund fünf Millionen registrierte Nutzerkonten gegeben. Mit den beiden Plattformen hätten die Betreiber zuletzt mehr als eine Million Euro jährlich umgesetzt.