Steigende CO2-Preise Verbraucherschützer warnen vor neuer Gasheizung
Bei Investitionen in neue Gasheizungen droht aus Sicht der Verbraucherzentralen eine Kostenfalle. Denn schon ab dem kommenden Jahr sollen die CO2-Preise weiter steigen. Außerdem hat sich der Einbau massiv verteuert.
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) rät dringend davon ab, in Haus oder Wohnung eine neue Gasheizung einzubauen. Die Leiterin des Verbands, Ramona Pop, erklärte gegenüber der "Rheinischen Post", vor der Installation einer solchen Heizungsanlage könne mittlerweile nur noch gewarnt werden. "Die Preise für Gas und Öl werden steigen, da sich der CO2-Preis für fossile Energieträger von Jahr zu Jahr erhöhen wird."
"Weiter fehlt die nötige Klarheit"
Die Bundesregierung habe für 2024 angekündigt, dass die zuvor ausgesetzte Erhöhung der CO2-Bepreisung fortgesetzt werden solle. "Allein in 2024 soll der Preis für eine Tonne CO2 um 17 Prozent auf dann 35 Euro ansteigen", sagte Pop.
Eine Gasheizung erzeugt pro Kilowattstunde etwa 200 Gramm Kohlendioxid (CO2). Das bedeutet, dass zum Beispiel in einer Zwei-Zimmer-Wohnung - bei einem Verbrauch von 10.000 Kilowattstunden im Jahr - rund zwei Tonnen CO2 ausgestoßen werden. Dies würde im kommenden Jahr einen CO2-Aufpreis von 70 Euro bedeuten.
Pop kritisiert zudem das geplante Heizungsgesetz. "Das Heizungsgesetz ist durch die lange Debatte nicht besser geworden, Verbraucherinnen und Verbrauchern fehlt weiter die nötige Klarheit. Das Sammelsurium an Optionen überfordert sie." Darüber hinaus drohten Kostenfallen, beispielsweise durch den schnellen Kauf einer Gasheizung.
Heizungen um bis zu 25 Prozent teurer
Heizungen sind in den vergangenen beiden Jahren in Deutschland erheblich teurer geworden. "Im Durchschnitt haben sich die Preise für Heizungsanlagen 2021 um rund 25 Prozent erhöht und 2022 wohl sogar noch ein bisschen mehr", sagte Stefan Materne von der Energieberatung des VZBV der Deutschen Presse-Agentur - gestützt auf eine eigene Marktuntersuchung.
Der Verband hat bei den lokalen und regionalen Energieberatungen Angebotspreise von Handwerkern abgefragt. Das Ergebnis: Die Durchschnittspreise für Luft-Wasser-Wärmepumpen stiegen von 20.000 Euro im Jahr 2021 auf 31.000 Euro in diesem Jahr. Pelletheizungen verteuerten sich im gleichen Zeitraum von 27.000 auf 37.000 Euro. Aber auch der Preis für Einbau einer Gas-Etagenheizung erhöhte sich von 6000 auf 10.000 Euro.
Der Preisanstieg spiegele zum Teil die Erhöhung der Rohstoff- und Energiekosten wider, jedoch sei ein Teil der Kostensteigerung sicher auch auf die hohe Nachfrage zurückzuführen. "Der Markt ist überhitzt", urteilte Materne. Regional gebe es aber durchaus große Unterschiede.