Weihnachtsgeschäft begeistert den Einzelhandel "Die Leute waren in Kauflaune"
Das Weihnachtsgeschäft 2010 war für den deutschen Einzelhandel ein besonders gutes. Der Handelsverband Deutschland rechnet in einer Zwischenbilanz gegenüber 2009 mit einem Plus von rund zwei Prozent. Insgesamt wurden in der Vorweihnachtszeit bis zu 77 Milliarden Euro umgesetzt.
Der Einzelhandel ist mit dem Weihnachtsgeschäft zufrieden. "Die Leute waren in Kauflaune", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes HDE, Stefan Genth, in Berlin. Für November und Dezember rechnet der Verband mit einem Umsatz von 77 Milliarden Euro - das wären rund zwei Prozent mehr als im krisengeschwächten Vorjahr. Die Elektronikbranche verzeichnete in einer ersten Zwischenbilanz Einnahmen, die "deutlich besser" sind als noch im Krisenjahr 2009.
"Man gönnt sich wieder etwas"
Die Wirtschaftskrise sei von den Menschen erstaunlich schnell überwunden worden: Über das Jahr hätten sie Geld angespart und leisteten sich nun etwas besonders wie Uhren oder Schmuck: "Wenn solche Branchen gut laufen, dann ist die wirtschaftliche Lage entspannt. Man gönnt sich wieder etwas", so Genth.
Zwar hätten sich der starke Schneefall und die niedrigen Temperaturen negativ auf die Umsätze ausgewirkt, zwischen den Jahren komme aber "die intensivste Einkaufszeit des Jahres", so Genth. Die Verbraucher nutzten die Zeit zwischen Weihnachten und dem Jahreswechsel, um Geldgeschenke umzusetzen und Gutscheine einzulösen, aber auch für schon länger anstehende Anschaffungen.
Besonders an Samstagen und verkaufsoffenen Sonntagen strömten die Kunden in die Kaufhäuser und Einkaufszentren, wo sie vor dem Wetter geschützt waren. Neben den Geschenke-Klassikern wie Spielzeug, Uhren, Schmuck und Büchern griffen die Kunden auch bei Winterkleidung und Wintersportartikeln kräftig zu: "Manche Händler hätten doppelt so viele Handschuhe verkaufen können", sagte Genth. Bei Schlitten und Schneeschiebern gab es Engpässe.
Umsatzstärkste Woche erwartet
Und das gute Geschäft soll weitergehen: Die Branche spekuliert darauf, dass viele Menschen ihren Einkaufsbummel in der Vorweihnachtszeit wegen schlecht geräumter Straßen und Verspätungen bei Bus und Bahn verschoben haben - und nach dem Fest noch einmal kräftig einkaufen. "Zwischen Weihnachten und Neujahr haben viele Menschen frei und sind entspannt. Dann werden sie ihren Einkaufsbummel sicherlich nachholen", sagte Genth. Er erwartet dann die umsatzstärkste Woche des Jahres.