Bericht der Weltbank Krise trifft Entwicklungsländer besonders hart
Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise trifft die armen Ländern besonders hart. Die Weltbank rechnet in diesem Jahr nur noch mit 1,2 Prozent Wirtschaftswachstum. Die Folge sei, dass mehr Menschen in die Armut rutschen würden.
Die globale Wirtschaftskrise und Finanzmarktschwäche wirken sich nach Angaben der Weltbank dramatisch auf die ärmeren Länder aus. Nach einer Prognose der Organisation wird das Wirtschaftswachstum der Entwicklungsländer in diesem Jahr nur noch 1,2 Prozent betragen. Im vergangenen Jahr betrug die Wachstumsrate noch 5,9 Prozent, vor zwei Jahren 8,1 Prozent. Ohne China und Indien schrumpft demnach das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den Entwicklungsländern voraussichtlich sogar um 1,6 Prozent.
Zudem fließt immer weniger internationales Kapital in die einkommensschwachen Länder, wie die Weltbank in ihrem Jahresbericht zu den Aussichten der Entwicklungs- und Schwellenländer mitteilte. Diese privaten Mittelzuflüsse in die Länder werden den Prognosen zufolge in diesem Jahr mit wahrscheinlich 363 Milliarden Dollar (rund 260 Milliarden Euro) weniger als ein Drittel des bisherigen Höchststands von 1,2 Billionen Dollar im Jahr 2007 erreichen. Die Folge sei, dass mehr Arbeitsplätze verloren gehen und mehr Menschen in die Armut geworfen würden.
UN-Konferenz greift Problem auf
Der Bericht wurde während einer dreitägigen entwicklungspolitischen Konferenz in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul veröffentlicht.
Das Problem angehen soll auch eine UN-Konferenz zu den Folgen der Krise für die Entwicklungsländer, die von Mittwoch bis Freitag in New York stattfindet. Während auf den Weltfinanzgipfeln bislang nur die 20 größten Industrie- und Schwellenländer (G-20) über Wege aus der Krise berieten, sollen nun alle 192 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen mitreden dürfen. Ob sich die Delegationen auf konkrete Beschlüsse einigen können, ist jedoch fraglich.