Welthandesbericht der WTO Europas Wirtschaftskrise bremst Welthandel
In den vergangenen Jahrzehnten wuchs der Welthandel jährlich im Schnitt um fünf Prozent - doch davon ist er momentan weit entfernt. 2012 gab es laut WTO ein mageres Plus von zwei Prozent, für 2013 liegt die Prognose bei 3,3 Prozent. Hauptbremse für den Handel sind demnach die Probleme in Europa.
Die anhaltende Krise in den meisten europäischen Volkswirtschaften hat auch 2012 das Wachstum des Welthandels stark gebremst. Für 2013 sind die Aussichten nach Einschätzung der Welthandelsorganisation (WTO) zwar etwas besser, jedoch immer noch deutlich unter dem durchschnittlichen Handelswachstum der vergangenen Jahrzehnte von rund fünf Prozent.
WTO-Chef Pascal Lamy sagte, das laufende Jahr könne wegen der Risiken durch die Euro-Krise noch schlechter ausfallen als erwartet.
Im vergangenen Jahr seien die weltweiten Ex- und Importe lediglich um zwei Prozent gewachsen, teilte die Genfer Organisation in ihrem Welthandelsbericht mit. Das waren noch 0,5 Prozentpunkte weniger als im September 2012 von der WTO prognostiziert. Für 2013 erwartet die Organisation einen Anstieg des Handelswachstums um 3,3 Prozent.
US- und chinesisches Wachstum gleicht Europas Probleme nicht aus
Schuld am unterdurchschnittlichen Ergebnis im Jahr 2012 sind nach Einschätzung der WTO maßgeblich "der wirtschaftliche Rückgang in Europa" und vor allem "die wiederkehrenden Perioden von Unsicherheit hinsichtlich der Zukunft des Euro".
Die verbesserten Aussichten für die Wirtschaftsentwicklung in den USA könnten die Schwächen Europas nur teilweise ausgleichen. Anhaltendes Wachstum in China bleibe zwar eine Stütze des Welthandels, seine Exporte litten jedoch durch die vergleichsweise schwache Nachfrage in Europa.