Russischer Hersteller Limo-Brauerei will 50 Prozent Marktanteil
Die weltweit führenden Hersteller für Erfrischungsgetränke ziehen sich aus ihrem Russland-Geschäft zurück. Währenddessen macht sich ein lokales Unternehmen bereit, die Lücke der Großen zu füllen.
Der russische Limonadenhersteller Tschernogolowka will sich die Hälfte des milliardenschweren heimischen Marktes für Softdrinks einverleiben. Denn die weltweit führenden Hersteller Coca-Cola und Pepsi haben sich als Folge der weltweiten Sanktionen gegen Russland aus diesem Markt zurückgezogen und werden, sobald die Lagerbestände verkauft sind, in Russland nicht mehr zu haben sein.
"Wir waren, sind und werden der größte russische Getränkehersteller sein", sagte Vorstandschefin Natalia Sachnina in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters: "Wir hoffen und arbeiten daran, die absolute Führung auf dem russischen Markt zu erlangen." Man strebe langfristig einen Marktanteil von 50 Prozent an. Der Gesamtumsatz auf dem russischen Markt für alkoholfreie Getränke beläuft sich laut dem Datenanbieter Statista auf 8,8 Milliarden Dollar.
Tschernogolowka habe in diesem Jahr sein Geschäft bereits verdoppelt. Ziel sei es, den Marktanteil innerhalb von zwei Jahren auf 30 Prozent auszubauen - von 8,5 Prozent Ende 2021. Tschernogolowka - benannt nach der Stadt rund 40 Kilometer nordöstlich von Moskau, in der es 1998 gegründet wurde - stellt Snacks, Mineralwasser, Kräuterlimonaden, Energydrinks und seit Mai auch Cola Tschernogolowka her.
Markt habe viel Potenzial
Diese neue Cola-Marke konnte - gemeinsam mit einem Konkurrenzprodukt - im ersten Halbjahr 2022 bereits einen Umsatzanteil von fünf Prozent erreichen, so NielsenIQ Russia. "In diesem Jahr sind wir in [den Cola-Verkauf] eingestiegen, und das fiel mit dem Abgang der internationalen Akteure zusammen. Wenn wir also unsere Perspektiven und Ambitionen einschätzen, sind sie fast grenzenlos", so Sachnina.
Seit April beliefert Tschernogolowka die russischen Filialen von Burger King und KFC mit Erfrischungsgetränken, ebenso wie Vkusno & tochka. Dies sei die umbenannte Restaurantkette McDonald's, die nach dem Verkauf der weltweit größten Fast-Food-Kette an einen lokalen Lizenznehmer eröffnet worden sei, sagte Sachnina.