Agentur stuft Kreditwürdigkeit weiter herab Auch für Fitch sind Zyperns Anleihen nur noch Ramsch
Als letzte der drei großen US-Ratingagenturen stuft nun auch Fitch die Anleihen Zyperns als spekulativ ein. Das Land, das am 1. Juli den EU-Ratsvorsitz übernimmt, hat vor allem große Probleme im Bankensektor. Der ist eng mit Griechenland verbunden - und braucht daher vermutlich weitere Milliardenstützung.
Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit Zyperns auf BB+ herabgestuft. Damit rutscht die Kreditbewertung um eine Stufe nach unten und in den Bereich der spekulativen Anlagen, die gemeinhin als Ramsch-Status bezeichnet werden. Zudem setzte die Agentur den Ausblick für Zypern auf "negativ". Damit ist in den kommenden Monaten eine weitere Herabstufung möglich.
Als Begründung für die negative Bewertung nannte Fitch vor allem die Lage im Bankensektor des Eurolandes. Die Herabstufung sei die Folge eines wachsenden Kapitalbedarfs der großen Geschäftsbanken, hieß es in der Mitteilung. Die Experten von Fitch gehen davon aus, dass die Geldhäuser weitere Kapitalspritzen in einer Höhe von bis zu vier Milliarden Euro benötigen könnten. Die zypriotischen Banken haben enge Bindungen mit dem Bankensektor Griechenlands, das nur mit internationalen Hilfen über Wasser gehalten wird.
Präsident beruft Krisensitzung ein
Zyperns Präsident rief die Spitzenpolitiker des Landes zu Beratungen über die wirtschaftliche Lage des hochverschuldeten Euro-Landes ein. Zypern gilt seit einiger Zeit als nächster Kandidat für den Euro-Rettungsschirm. Das Land übernimmt am 1. Juli den EU-Ratsvorsitz.
Erst kürzlich hatte bereits die Ratingagentur Moody's zypriotische Anleihen auf BB+ abgestuft; die Agentur Standard and Poor's bewertet Zypern mit Ba3 noch zwei Stufen kritischer.