47,5 Prozent Zwangsabgaben in Zypern Großsparer verlieren fast die Hälfte
Die Großsparer der Bank of Cyprus müssen mehr Geld für die Rettung des Staates zahlen als erwartet. 47,5 Prozent beträgt die Zwangsabgabe für Einlagen von mehr als 100.000 Euro. Die Troika bescheinigte Zypern eine Stabilisierung der Wirtschaftslage.
Den Großsparern der Bank of Cyprus wird fast die Hälfte ihres Guthabens genommen, um den Euro-Krisenstaat vor der Pleite zu bewahren. Die im März mit den internationalen Gläubigern vereinbarte Zwangsabgabe bei Einlagen über 100.000 Euro werde insgesamt 47,5 Prozent betragen, teilte Vizeregierungssprecher Victoras Papadopoulos mit.
Diesen Prozentsatz habe die Zentralbank in den Verhandlungen mit den Geldgebern erreicht, sagte Papadopoulus. Die Regierung wollte die Quote zwar unter 50 Prozent halten. Ein Verlust von 47,5 Prozent fällt dennoch deutlich höher aus als zunächst angestrebt.
Die Abgabe war eine Bedingung der Eurogruppe und des Internationalen Währungsfonds (IWF) für Notkredite von zehn Milliarden Euro. Mit dem Geld soll die Bank of Cyprus rekapitalisiert werden.
Zu den Konditionen gehört auch die vollständige Abwicklung der zweitgrößten Bankgruppe Zyperns, der Laiki-Bank. Außerdem verpflichtete sich der Inselstaat zu Ausgabenkürzungen, Stellenstreichungen, Privatisierungen und einer Erhöhung der Unternehmenssteuer. Zielvorgabe ist ein ausgeglichener Haushalt bis Ende 2016.
Troika sieht "hoffnungsvolle Stabilisierung"
Um die Umsetzung des Anpassungsprogramms zu überprüfen, hält sich seit Mitte Juli eine 30-köpfige Troika-Delegation von IWF, EU-Kommission und Europäischer Zentralbank (EZB) in Nikosia auf. Bei einem Treffen am Montag hätten die Teilnehmer "eine hoffnungsvolle Stabilisierung" der Lage festgestellt, die der Wirtschaft helfen werde, sagte Papadopoulos.