Asteroid Bennu

Minimale Chance für Einschlag Neu entdeckter Asteroid nähert sich der Erde

Stand: 30.01.2025 11:50 Uhr

Im Jahr 2032 kommt ein neu entdeckter Asteroid der Erde womöglich sehr nahe. Ein Einschlag auf der Erde ist nicht ganz ausgeschlossen. Das Internationale Asteroiden-Warnnetzwerk ist eingeschaltet.

Ein Asteroid könnte der Erde in knapp acht Jahren sehr nahe kommen: Zu fast 99 Prozent werde "2024 YR4" im Dezember 2032 an der Erde vorbeifliegen, teilte die europäische Raumfahrtbehörde ESA mit. Doch könne ein Einschlag nicht ganz ausgeschlossen werden.

Die berechnete Wahrscheinlichkeit dafür von aktuell etwa 1,2 Prozent sei "eine der höchsten Wahrscheinlichkeiten für einen Einschlag eines Gesteinsbrockens von bedeutender Größe, die es je gab", schrieb David Rankin vom Teleskopsystem Catalina Sky Survey auf dem sozialen Netzwerk Bluesky mit Blick auf bisher erfasste Daten. Diese umfassen allerdings nur einen winzigen Zeitraum der Erdgeschichte.

Berechnete Wahrscheinlichkeit kann sich noch ändern

Laut ESA sinkt die berechnete Einschlagswahrscheinlichkeit eines noch fernen Asteroiden nach weiteren Beobachtungen oft auf null. Der Asteroid hat demnach einen Durchmesser von 40 bis 100 Metern und ist derzeit etwa 27 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.

Er wurde am 25. Dezember automatisch von einem Teleskop erfasst. Auf der sogenannten Turiner Skala wird er mit 3 eingestuft. Das bedeutet, dass es sich um eine engere Annäherung eines Himmelskörpers an die Erde handelt, die die Aufmerksamkeit von Astronomen erfordert. Liegt die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags bei mindestens einem Prozent, schaltet sich das Internationale Asteroiden-Warnnetzwerk (IAWN) ein und sammelt Daten.

Einschlag hätte regional schwere Schäden zur Folge

Sollte "2024 YR4" tatsächlich die Erde treffen, könnte er in der Atmosphäre explodieren und mit einer Druckwelle und Hitze Schäden anrichten, wie es hieß. Er könnte auch einen Krater mit einem Durchmesser von mehr als einem Kilometer verursachen. Ein Asteroid dieser Größe schlägt der ESA zufolge im Mittel alle paar Tausend Jahre auf der Erde ein.

"2024 YR4" sei kein sogenannter Planetenkiller, der das Leben auf der Erde auslöschen könnte, wurde der Leiter der Asteroidenabwehr bei der ESA, Richard Moissl, unter anderem im "Münchner Merkur" zitiert. "Es ist kein Grund zur Beunruhigung", sagte der Wissenschaftler. "Wir gehen davon aus, dass es ein naher oder auch sehr erdnaher Vorbeiflug wird."

In den nächsten Monaten wird sich der Asteroid nach ESA-Angaben auf seiner langgestreckten Umlaufbahn um die Sonne zunächst von der Erde entfernen und aus dem Blickfeld verschwinden. Zu beobachten sei er dann erst wieder im Jahr 2028.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 25. Januar 2025 um 02:05 Uhr.