Schottische Orkney-Inseln Mehr als 70 Grindwale gestrandet - alle tot
Tierschützer sind erschüttert: Im Norden Schottlands sind 77 Grindwale gestrandet. Wenige Tiere waren zunächst noch am Leben, mussten aufgrund ihrer Verletzungen aber eingeschläfert werden.
Dutzende Wale sind auf den schottischen Orkney-Inseln gestrandet und verendet. Tierärzte entdeckten insgesamt 77 Grindwale an einem Strand. Zunächst waren zwölf noch lebende Tiere gefunden worden. Später teilte die Organisation British Divers Marine Life Rescue (BDMLR) mit, dass sie eingeschläfert werden mussten, "da sich ihr Zustand durch die vielen Stunden, die sie am Strand verbrachten, verschlechterte".
Die Wale am Strand hätten durch ihr eigenes Gewicht Quetschungen erlitten, sodass die Gefahr bestanden habe, dass sie bei aufkommender Flut Wasser eingeatmet hätten. Außerdem seien die Tiere immer weiter in den weichen Untergrund eingesunken.
Proben sollen bei Ursachenforschung helfen
Wie es dazu kommen konnte, dass derart viele Tiere stranden, sei noch unklar. Es gebe keine "offensichtlichen Hinweise". Die Kadaver sollen geborgen werden und Proben entnommen werden. Die Tierschützer sprachen von einem "Einsatz unter furchtbaren Umständen". Viele Freiwillige hätten geholfen.
Bei den gestrandeten Walen handele es sich um eine ganze Schule aus Männchen mit einer Länge von bis zu sieben Metern sowie Weibchen, Kälbern und Jungtieren, berichtete die BBC. Womöglich sei ein Wal in Schwierigkeiten geraten, und der Rest habe versucht zu helfen, zitierte die BBC Experten.
Grindwale bauen enge soziale Beziehungen auf
Erst vor einem Jahr waren 55 Grindwale auf der schottischen Hebriden-Insel Lewis gestrandet, nur ein Tier überlebte. Grindwale - auch Pilotwale genannt - bauen laut Experten extrem enge Bindungen untereinander auf. Zu bestimmten Jahreszeiten sind sie in großen Verbänden unterwegs, was das Risiko einer Massenstrandung erhöht. Zuletzt waren in Australien mehrmals Dutzende der Tiere gestrandet, von denen viele starben.