Zustimmung des Parlaments Indonesien baut neue Hauptstadt
Indonesiens Hauptstadt Jakarta droht zu versinken. Deshalb entsteht nun auf der Insel Borneo die neue Hauptstadt Nusantara. Das Parlament stimmte dem Plan der Regierung zu. Kosten: 28 Milliarden Euro.
Die Hauptstadt von Indonesien soll von Jakarta auf Java auf die Insel Borneo verlegt werden. Die Pläne der Regierung sind seit 2019 bekannt. Jetzt hat das Parlament den Weg für den Bau der neuen Hauptstadt freigemacht. Ein entsprechendes Gesetz wurde von den Abgeordneten mit großer Mehrheit angenommen.
Vor drei Jahren hatte Präsident Joko Widodo angekündigt, die langsam im Meer versinkende Metropole Jakarta auf der Insel Java als Hauptstadt aufgeben zu wollen. Die Kosten für den Umzug in die von Regenwald bedeckte Provinz Ostkalimantan: 32 Milliarden Dollar - umgerechnet 28 Milliarden Euro.
Am Montag war bekannt geworden, dass die neue Hauptstadt Nusantara heißen soll - ein alt-javanisches Wort, das so viel wie "äußere Inseln" bedeutet und im täglichen Sprachgebrauch als Synonym für das indonesische Archipel verwendet wird.
Jakarta versinkt langsam im Meer
Hintergrund des Umzugs sind die zahlreichen Probleme, die auf Jakarta lasten. In der Metropolregion Jakarta leben etwa 35 Millionen Menschen. Staus und Smog sind an der Tagesordnung. Zudem kommt es regelmäßig zu Überschwemmungen, weil 40 Prozent der Hauptstadt unter dem Meeresspiegel liegen.
Bis 2050 könnte laut Experten das gesamte Gebiet von Nord-Jakarta überflutet sein. Ursache für die Probleme ist vor allem das exzessive Abpumpen von Grundwasser. Hinzu kommen der tägliche Verkehrskollaps und eine hohe Luftverschmutzung.
6000 Hektar Wald müssen gerodet werden
Auf Borneo werden nun erstmal 6000 Hektar Wald gerodet, um wichtige Gebäude wie den neuen Präsidentenpalast zu bauen. Borneo ist die drittgrößte Insel weltweit und für seinen Urwald und die auf der Insel lebenden Orang-Utans bekannt. Borneo ist zwischen Brunei, Malaysia und Indonesien aufgeteilt. Der indonesische Teil heißt Kalimantan.
Nusantara soll im Osten Kalimantans entstehen. Bereits 2024 sollen erste Behörden umziehen, kurz vor dem Ende der zweiten und letzten Amtszeit von Präsident Joko Widodo.