Neuer Wettersatellit "MTG-I1" Hoffnung auf bessere Unwettervorhersagen
Die ersten Bilder des neuen Wettersatelliten "MTG-I1" lassen Wissenschaftler hoffen. Mit höherer Auflösung und schnellerer Aktualisierung der Daten könnten bald Unwetter besser vorhergesagt werden.
Wolkenwirbel, schneebedeckte Alpengipfel und Sedimente im Meer vor der italienischen Küste - das erste Bild eines neuen europäischen Wettersatelliten lässt Wissenschaftler wegen seiner Detailschärfe auf bessere Unwetterwarnungen hoffen.
Denn bei dem Vorgängermodell des Satelliten seien viele Details weniger deutlich oder gar nicht zu erkennen gewesen, teilten die europäische Raumfahrtagentur ESA und der europäische Wettersatelliten-Betreiber Eumetsat mit. Der Satellit "Meteosat Third Generation Imager-1" (MTG-I1) nahm sein erstes Bild am 18. März auf. Zum Ende des Jahres soll er den Wetterdiensten Daten liefern.
Daten über sich schnell verändernde Wetterlagen
Der neue Satellit war Mitte Dezember ins All gestartet. Er bietet eine höhere Auflösung und aktualisiert seine Aufnahmen häufiger als seine Vorgänger. Den nationalen Wetterdiensten sollen so bessere Daten für die Vorhersage zur Verfügung gestellt werden - gerade für schnell aufziehende und sich schnell verändernde Wetterlagen.
Der Deutsche Wetterdienst erwartet einen wichtigen Beitrag für den Katastrophenschutz. Gewitterwolken sollen anhand der Satellitendaten deutlicher erkannt und ihre Lebensdauer besser abgeschätzt werden können. Außerdem sollen die Vorhersagen auf einen kleineren Raum begrenzt werden können. Erstmals sollen mit "MTG-I1" zudem über einen Satelliten für Europa Blitze erfasst werden. Die Daten ermöglichen den Angaben zufolge auch, Nebel und Waldbrände automatisch zu erkennen.
Weiterer Satellit im kommenden Jahr
Zur Reihe des "MTG-I1" gehören neben weiteren Imager-Satelliten mit abbildenden Instrumenten auch sogenannte Sounder-Satelliten - Satelliten mit spektroskopischen Instrumenten. Mit ihnen kann die dreidimensionale Bewegung von Wasserdampf und anderen Gasen in der Atmosphäre verfolgt werden. Ein erster davon soll im kommenden Jahr ins All gebracht werden.