Anschlag in Afghanistan Deutscher Soldat getötet
Bei einem Anschlag auf eine Bundeswehr-Patrouille in Nordafghanistan ist ein deutscher Soldat ums Leben gekommen. Vier weitere Soldaten seien leicht verwundet worden, teilte das Verteidigungsministerium mit. Bereits am Morgen waren fünf Deutsche verletzt worden.
Während des Besuchs von Außenminister Frank-Walter Steinmeier in Kabul ist bei einem Überfall in Nordafghanistan ein deutscher Soldat getötet worden. Vier Soldaten wurden verletzt. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums gerieten sie in der Nähe von Kundus mit einer Patrouille des Regionalen Wiederaufbauteams in einen Hinterhalt und wurden mit Handfeuerwaffen und Panzerabwehrwaffen angegriffen. Zu welcher Einheit die Soldaten gehören und zu weiteren Details wollte die Bundeswehr keine Angaben machen.
Steinmeier verurteilte den "feigen und heimtückischen Anschlag", versicherte aber, dass Deutschland seine Arbeit für "eine bessere Zukunft dieses geschundenen Volkes" fortzusetzen werde. Bereits am Morgen, kurz nach der Ankunft des Ministers in Kabul, waren fünf Bundeswehrangehörige bei einem Selbstmordanschlag leicht verletzt worden. Nach Angaben der Bundeswehr sprengte sich der Attentäter mit seinem Pkw in die Luft, als eine Patrouille der Bundeswehr vorbeifuhr. Ein gepanzertes Fahrzeug des Typs "Dingo" wurde schwer beschädigt. Insgesamt sind derzeit rund 3800 Bundeswehr-Soldaten in Afghanistan stationiert. Seit Beginn des ISAF-Einsatzes sind damit 32 deutsche Soldaten ums Leben gekommen, elf davon bei Anschlägen.
Taliban bekennen sich
Die radikal-islamischen Taliban übernahmen die Verantwortung für das Selbstmordattentat. Die Taliban haben als Reaktion auf die massive Truppenverstärkung aus dem Ausland eine landesweite Offensive angekündigt. Die "starke und robuste" Operation "Nasrat" werde am Donnerstag beginnen, hieß es in einer Mitteilung des Taliban-Vizechefs Mullah Brodar Akhund. Das Ziel der Operation seien Militärbasen der "Invasoren", diplomatische Zentren, Militärkonvois, "Vertreter der Marionettenregierung" und Parlamentsabgeordnete, hieß es weiter.