Ägypten Inhaftierter Alaa Eladly aus Gefängnis entlassen
Mitte August wurde Alaa Eladly, der seit mehr als 30 Jahren in Deutschland lebt, in Ägypten festgenommen. Nun kam er überraschend aus dem Gefängnis frei - kurz nachdem Kanzler Scholz zu Gesprächen nach Kairo gereist war.
Der in Ägypten inhaftierte Vater der Deutsch-Ägypterin Fagr Eladly ist wieder auf freiem Fuß. Angehörigen zufolge wurde Alaa Eladly am Donnerstag ohne weitere Erklärung aus dem Gefängnis entlassen.
Der 59-jährige Biochemiker aus Wiesbaden war vor zwei Monaten bei seiner Einreise nach Ägypten am Kairoer Flughafen festgenommen und anschließend inhaftiert worden. Über seinen Verbleib wurde seine Familie zwei Tage lang nicht informiert.
Tochter trat in den Hungerstreik
Eladly besitzt nur einen ägyptischen, aber keinen deutschen Pass - als Einziger in seiner Familie. Seine Tochter Fagr hatte Ägyptens Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi bei dessen erstem Staatsbesuch in Berlin vor acht Jahren öffentlich als "Mörder" beschimpft und damit international für Aufsehen gesorgt. Kurz nach der Verhaftung ihres Vaters reiste die junge Ärztin nach Kairo, trat in den Hungerstreik und kämpfte mit allen rechtsstaatlichen Mitteln für seine Freilassung.
Eladly durfte das Gefängnis verlassen, kurz nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz den ägyptischen Präsidenten al-Sisi in Kairo getroffen hatte. Internationalen Menschenrechtsorganisationen zufolge sind in Ägypten mehrere Zehntausend Menschen aus politischen Gründen in Haft - viele ohne Anklage oder Schuldspruch. Die Zahl der Gefängnisse in Ägypten ist während der Herrschaft al-Sisis drastisch gestiegen.