Kämpfe in Aleppo Mindestens 30 Tote durch Rebellenangriffe
In der umkämpften Stadt Aleppo sind durch Angriffe syrischer Rebellen mindestens 30 Zivilisten getötet worden. Das teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Rebellen versuchen, den Belagerungsring der Regierungstruppen zu durchbrechen.
Durch Granatenbeschuss syrischer Rebellen sind in der syrischen Stadt Aleppo mindestens 30 Zivilisten getötet worden. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, seien mindestens sechs Kinder und acht Frauen unter den Toten. Dutzende weitere Menschen seien verletzt worden. Bis zum frühen Morgen hätten Rebellengruppen den Südwesten der Metropole heftig unter Beschuss genommen. Wer die Granaten abgeschossen hatte, war zunächst unklar.
Die Angaben der Beobachtungsstelle, die sich auf ein dichtes Netzwerk von Informanten in Syrien beruft, können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden. Laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Sana wurden am Sonntag und Montag mindestens 20 Zivilisten getötet und Dutzende weitere verletzt. Sie starben demnach durch Rebellenbeschuss, Raketenangriffe und Scharfschützenattacken.
250.000 Menschen eingekesselt
Die neue Offensive gegen die Regierungstruppen wird von mehreren Rebellengruppen geführt. Seit Sonntag versuchen sie, den Belagerungsring regierungstreuer Truppen um Aleppo zu durchbrechen. Vor gut zwei Wochen hatte die syrische Armee zusammen mit Verbündeten die letzte Nachschubroute in die von Rebellen gehaltenen Viertel im Osten der Stadt unter Kontrolle gebracht und damit von der Außenwelt abgeschnitten. Nach UN-Angaben sind schätzungsweise 250.000 bis 300.000 Menschen eingekesselt.
Die Vereinten Nationen teilten mit Verweis auf das Kinderhilfswerk Unicef außerdem mit, dass in der vergangenen Nacht 25.000 Menschen aus den westlichen Teilen der Stadt geflohen seien. Mehr als 12.000 der Geflüchteten seien Kinder. Die Menschen hätten in Parks, Moscheen und auf Baustellen Schutz gesucht. Unicef und andere humanitäre Organisationen unterstützen sie mit Hilfsgütern.
Vor einigen Tagen sind nach Angaben russischer Generäle mehrere sogenannte humanitäre Korridore im belagerten Aleppo eingerichtet worden. Nach eigener Darstellung sollen bereits rund 400 Menschen die umkämpften Gebiete durch diese Korridore verlassen haben.