Kandidatur für Vermont Politveteran Sanders tritt noch mal für US-Senat an
Der linke Politiker Sanders will sich noch mal für einen Sitz im US-Senat bewerben. Das kündigte der 82-Jährige in einem Video an. Er erklärte die bevorstehende Präsidentenwahl zur "folgenreichsten" für die Vereinigten Staaten.
Bei den US-Wahlen im November will es ein weiterer alter Mann noch einmal wissen. Der linksliberale Bernie Sanders hat seine Kandidatur für eine vierte Amtszeit als US-Senator bekannt gegeben. Die Wahl im November sei "die folgenreichste, die wir je erlebt haben", sagte der 82-Jährige in einem Video. "Werden die Vereinigten Staaten weiterhin als Demokratie funktionieren, oder werden wir zu einer autoritären Regierungsform übergehen?".
Für seine erneute Kandidatur warf Sanders die Frage auf, ob die USA "beispiellose Einkommens- und Vermögensungleichheit" überwinden und eine Regierung schaffen könnten, die für alle arbeitet, und ein politisches System, das nicht von wohlhabenden Wahlkampfspendern dominiert wird.
Niederlagen gegen Clinton und Biden
Sanders sitzt seit 2007 als unabhängiger Senator für Vermont im Senat, gehört aber der Fraktion der Demokraten an. Zuvor war er 16 Jahre lang Abgeordneter im US-Repräsentantenhaus. Seine Wiederwahl in den Senat ist Sanders, der in Vermont nach wie vor starken Rückhalt genießt, so gut wie sicher. Er ist der zweitälteste amtierende US-Senator nach dem 90-jährigen Republikaner Chuck Grassley.
Zweimal bewarb Sanders sich für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten, 2016 unterlag er knapp gegen Hillary Clinton. Vier Jahre später stellte er sich nach anfänglichen Erfolgen hinter den bei den Vorwahlen dann in Führung gegangenen Joe Biden.
Viel Anklang bei jungen Wählern
Sanders bezeichnet sich selbst als "demokratischer Sozialist". Mit seinen dezidiert linksgerichteten Positionen in der Gesellschafts- wie Wirtschaftspolitik und seinem Einsatz für den Klimaschutz begeisterte der Politiker während seiner Präsidentschaftskampagnen viele junge Wählerinnen und Wähler. Präsident Biden hat Sanders in den meisten innenpolitischen Fragen unterstützt.
Allerdings ist er ein unbequemer Mahner geblieben, etwa als scharfer Kritiker der israelischen Kriegsführung im Gazastreifen. So verband Sanders auch die Ankündigung seiner erneuten Senatskandidatur mit Kritik an Israel. Das Land habe "das absolute Recht" gehabt, sich gegen den "terroristischen Angriff" durch die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas zu verteidigen, "aber es hatte und hat nicht das Recht, gegen das gesamte palästinensische Volk in den Krieg zu ziehen", sagte er.