Brasilien Vier Kinder bei Angriff auf Kita getötet
Im Süden Brasilien ist ein 25-Jähriger bewaffnet in eine Kita eingedrungen und hat mindestens vier Kinder getötet. Danach stellte sich der Mann der Polizei. Die getöteten Kinder waren zwischen fünf und sieben Jahre alt.
Bei einem bewaffneten Angriff auf eine Kinderkrippe im Süden Brasiliens sind mindestens vier Kinder ums Leben gekommen. Mindestens fünf weitere Kinder seien verletzt worden. Dies bestätigte eine Sprecherin der Militärpolizei des Bundesstaates Santa Catarina der Nachrichtenagentur dpa. Fünf weitere Opfer seien zur Behandlung in Krankenhäuser der Stadt Blumenau gebracht worden.
Ein 25-Jähriger war in die private Einrichtung eingedrungen und hatte dort Kinder angegriffen. Dem brasilianischen Nachrichtenportal G1 zufolge soll er mit einem Beil bewaffnet gewesen sein. Der Angreifer stellte sich nach Angaben der Polizei auf der Wache. Er wurde festgenommen und der Zivilpolizei übergeben. Über sein Motiv ist noch nichts bekannt.
Bei den Todesopfern soll es sich um Kinder im Alter zwischen fünf und sieben Jahren handeln. Einer Kita-Mitarbeiterin sei es gelungen, eine Gruppe Kinder in der Toilette vor dem Angriff in Sicherheit zu bringen. Insgesamt sollen sich zum Tatzeitpunkt 40 Kinder in der Einrichtung aufgehalten haben.
Präsident Lula spricht von einer "Ungeheuerlichkeit"
"Es gibt keinen größeren Schmerz, als den einer Familie, die ihre Kinder oder Enkelkinder verliert - erst recht bei einem Gewaltakt gegen unschuldige und wehrlose Kinder", schrieb der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva auf Twitter.
"Mein Beileid und meine Gebete gelten den Familien der Opfer und der Gemeinde Blumenau angesichts der Ungeheuerlichkeit, die sich in der Kindertagesstätte 'Bom Pastor' ereignet hat."
Vergleichsweise wenig Anschläge auf Schulen in Brasilien
Die Attacke ereignete sich weniger als zehn Tage, nachdem bei einem Messerangriff auf eine Schule in der brasilianischen Metropole São Paulo eine schwer verletzte Lehrerin gestorben war, weitere Opfer wurden verletzt. Ein 13-Jähriger wurde festgenommen.
Nach einem Amoklauf in der Stadt Suzano mit zehn Toten im März 2019 waren die Polizeikontrollen an Schulen in São Paulo verstärkt worden. Für Entsetzen sorgte auch die Tat eines jugendlichen Messerangreifers vor rund zwei Jahren, der im Süden Brasiliens in eine Vorschule eindrang und fünf Menschen tötete.
Verglichen mit anderen Ländern sind derartige Attacken im größten Staat Lateinamerikas eher selten. Brasilien gehört zwar zu den Ländern mit den meisten Gewaltverbrechen, aber die meisten davon gehen auf organisiertes Verbrechen, Kleinkriminelle und Polizeigewalt zurück.