Brasilien Mindestens 36 Tote bei schweren Regenfällen
Bei schwerem Regen sind in Brasilien mindestens 36 Menschen gestorben. Die Behörden befürchten, dass die Zahl der Opfer weiter steigt. Der Gouverneur des Bundesstaates São Paulo rief in sechs Städten den Notstand aus.
Nach schweren Regenfällen und Erdrutschen in mehreren Städten des brasilianischen Bundesstaats São Paulo sind mindestens 36 Menschen gestorben. Das Unwetter verursachte ab Samstag Überschwemmungen und Erdrutsche an der Atlantikküste, wie die Regierung in São Paulo auf Twitter mitteilte. Mehr als 330 Menschen wurden demnach obdachlos, einige Straßen seien blockiert. Nach Angaben der Behörden sind Hunderte Menschen noch verschüttet. Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva kündigte an, die Region heute zu besuchen.
"Es ist eine chaotische Situation"
Für die Region werden weitere heftige Regenfälle vorhergesagt, was die Suche der Rettungskräfte nach Vermissten erschwert. Es wird befürchtet, dass die Zahl der Opfer weiter steigt. Die besonders schwer getroffenen Städte São Sebastiao und Bertioga sagten ihre Karnevalsfeiern ab, während Rettungsteams nach Vermissten und Verletzten suchten.
"Unseren Rettungsteams gelingt es nicht, an verschiedene Orte zu gelangen; es ist eine chaotische Situation", sagte Felipe Augusto, der Bürgermeister von São Sebastiao. Es seien noch viele Menschen unter den Trümmern ihrer zerstörten Häuser. Augusto veröffentlichte auf seinen Social-Media-Kanälen mehrere Videos, die die Zerstörung in seiner Stadt zeigten.
Notstand in sechs Städten
Gouverneur Tarcísio de Freitas rief in sechs betroffenen Städten den Notstand aus. Die Armee war mit Hubschraubern im Rettungseinsatz. Inmitten des traurigen Geschehens habe es aber auch "zwei Wunder" gegeben, twitterte die Regierung von São Paulo. Ein verschüttetes zweijähriges Kind und eine schwangere Frau in den Wehen sowie ihr Baby seien gerettet worden.
Fernsehbilder zeigten Häuser, die bis zum Dach unter Wasser standen. Mit Booten brachten Einwohner sich und Habseligkeiten an höhere Orte. Eine Straße von Rio de Janeiro nach Santos war von Erdrutschen blockiert.
In dem Küstenstreifen von Ubatuba bis Bertioga gingen an einem Tag mehr als 600 Liter Regen pro Quadratmeter nieder, wie die Staatsregierung von São Paulo mitteilte. Das sei mit der meiste in so kurzer Zeit in Brasilien gemessene Niederschlag. Allein in Bertioga seien es 687 Liter gewesen. Experten sprachen von einem noch nie dagewesenen, extremen Wetterereignis.