Aktionen in mehreren Ländern Tausende demonstrieren für Palästinenser
Washington, Sydney, Rabat oder Jakarta: In mehreren Städten weltweit haben sich Tausende Menschen an pro-palästinensischen Demonstrationen beteiligt. Sie kritisieren die Folgen von Israels Vorgehen für die Zivilisten im Gazastreifen.
Erneut haben in mehreren Ländern Tausende Menschen demonstriert, um ihre Unterstützung für die Palästinenser im Gazastreifen zu zeigen. Vor dem Weißen Haus in Washington riefen hunderte Demonstranten "Befreit Palästina" und schwenkten palästinensische Flaggen
"Menschen im Gazastreifen in Gefängnis"
Die Demonstrantin Linda Houghton nannte die Lage im Nahen Osten "erschütternd". Die Welt schaue zu, "wie Menschen von einer Armee getötet werden, die von diesem Land unterstützt wird", fügte sie mit Blick auf die Militärhilfen der USA für Israel hinzu. "Ich wünschte, ich könnte den Krieg stoppen", sagte der Demonstrant Ahmed Abed. Die Menschen im von Israel abgeriegelten Gazastreifen befänden sich "in einem Gefängnis".
In den vergangenen Tagen fanden in den USA immer wieder pro-palästinensische und pro-israelische Kundgebungen statt, etwa in Los Angeles und New York.
5.000 Demonstranten bei größter Demo in Australien
Auch in Australien wandten sich Demonstranten gegen den bevorstehenden Einmarsch der israelischen Armee in den Gazastreifen. Eine der größten Protestaktionen fand in Sydney statt. Die Veranstalter sprachen allein dort von 5.000 Teilnehmern. Demonstrationen wurden auch in Adelaide und Melbourne abgehalten, wo ebenfalls Tausende auf die Straßen gingen, wie "The Guardian Australia" berichtete. Meldungen über Zwischenfälle lagen nicht vor.
Große Unterstützung in muslimischen Ländern
Groß ist die Unterstützung für die Palästinenser weiterhin in muslimischen Ländern. Tausende marschierten in der marokkanischen Hauptstadt Rabat durchs Zentrum. Es war die größte Anti-Israel-Demonstration seit der Normalisierung der Beziehungen beider Länder im Jahr 2020.
Israelische Flaggen in Rabat verbrannt
Während der Protestaktionen wurden auch wiederholt israelische Flaggen verbrannt. "Ich verurteile die Doppelmoral vieler westlicher Staaten", sagte der Demonstrant Charki Lahrech. "Man kann doch nicht die Angriffe der Hamas verurteilen und zugleich wegschauen, während Israel Zivilisten tötet, unter ihnen viele Alte und Kinder."
Marokko hat mit Israel einen Vertrag zur verteidigungspolitischen Zusammenarbeit geschlossen und unterstützt eine Zwei-Staaten-Lösung im Nahen Osten. Die Regierung hat in den vergangenen Tagen wiederholt zu Frieden aufgerufen und gemahnt, alle Zivilisten müssten geschützt werden.
Demonstranten in Jakarta fordern Ende der Kämpfe
Auch im bevölkerungsreichsten muslimische Land Asiens beteiligten sich mehr als 2.000 Menschen an einer pro-palästinensischen Demonstration: In der indonesischen Hauptstadt Jakarta versammelten sie sich vor der Al-Azhar-Moschee im Süden der Millionenmetropole und forderten ein Ende der Kampfhandlungen zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas.
Die Teilnehmer schwenkten indonesische und palästinensische Flaggen und hielten Schilder hoch, auf denen etwa "Rettet die Palästinenser" zu lesen war. "Lasst uns für ein Ende des Krieges beten, der voller Tränen und Blut der Märtyrer ist", sagte ein Redner. "Der Sieg wird am Ende in den Händen des palästinensischen Volkes liegen." Ähnliche Kundgebungen wurden am Wochenende in mehreren Städten des Landes abgehalten, darunter Bandung, Yogyakarta, Solo und Medan.
Auch in Deutschland gibt es seit dem Hamas-Angriff auf Israel und den Gegenangriffen in verschiedenen Städten neben Solidaritätskundgebungen für Israel auch pro-palästinensische Demonstrationen, etwa in Berlin, Frankfurt oder Duisburg.