Deutsche Historienserie "Die Kaiserin" gewinnt International Emmy
Die deutsche Produktion "Die Kaiserin" hat den International Emmy als beste Dramaserie geholt. Für Drehbuchautorin Eyssen ist der Erfolg ein Beweis dafür, dass aus Deutschland Serien auf Hollywood-Niveau kommen können.
Ein ungläubiges deutsches Team mit einer sprachlosen Drehbuchschreiberin umarmt sich auf der Bühne in Manhattan. Katharina Eyssen und das Regie-Duo Katrin Gebbe und Florian Cossen haben einen altbekannten Stoff für ein internationales Publikum auf die Reise geschickt: Die Historienserie "Die Kaiserin" gewinnt den International Emmy in der begehrten Hauptkategorie "Beste Dramaserie".
Eyssen: Deutschland auf Hollywood-Niveau
Die neue Netflix-Interpretation des Sisi-Stoffs sei kein Film über eine Prinzessin, die einen Kaiser heirate, sondern ein Film über weibliche Führung und eine rebellische junge Frau. Und der Beweis, dass es deutsche Serienproduktionen auf den Weltmarkt schaffen, sagte Drehbuchautorin Eyssen.
"Ich glaube, das bedeutet wirklich, dass auch aus Deutschland Sachen kommen können, die auch auf dem internationalen Standard funktionieren - eben gerade in diesen Gewerken. Dass unsere Kostüme auf dem Hollywood-Niveau sind", so Eyssen. Das habe nichts damit zu tun, aus welchem Land man kommt - Deutschland sei auf dem gleichen Niveau wie die USA. Man müsse nur richtig hingucken.
Großes Thema ist Antisemitismus
Selten waren bei dem wichtigsten internationalen Fernsehpreis aus den USA so viele deutsche Produktionen nominiert. Gleich drei Beiträge beschäftigten sich mit dem Thema Antisemitismus und Nationalsozialismus: das ARD-Dokudrama "Nazijäger - Reise in die Finsternis", die Deutsche-Welle-Dokumentation "Klassik unterm Hakenkreuz" und die historische Episode "Triff Anne Frank" (KiKa und HR) von Regisseur Volker Schmidt-Sondermann.
"Triff Anne Frank für Kinder. Das war schwer. Und das wir das hier so hingekriegt haben, das ist schon eine Anerkennung an sich", sagte Schmidt-Sondermann.
"Never forget" - auch in der Kunst
Und es sind wichtige Beiträge, hob der deutsche Schauspieler Oliver Masucci hervor, der einer der Präsentatoren bei dieser Preisverleihung in Manhattan war: "Es gibt im Moment in Deutschland ein paar Leute, die das vergessen, dass wir alle in der Tradition stehen, ein Erbe annehmen zu sollen." Die Aussage "Never forget" sollte nicht einfach nur ein Spruch sein, so Masucci. "Das müssen wir auch in der Kunst zeigen."
Die "International Emmys" sind der weltweite Ableger und sozusagen die kleine Schwester der Emmys-Hauptverleihung im Januar. Diese gilt als wichtigster Fernsehpreis weltweit.