Schwere Umweltschäden befürchtet Ölteppich-Ausläufer erreichen Mexiko
Seit Wochen warnen Umweltschutzorganisationen vor einem großen Ölteppich im Golf von Mexiko. Nun erreichten Ausläufer davon Strände in Mexiko. Als Ursache wird ein Leck an einer Bohrinsel vermutet.
An zahlreichen Stränden am Golf von Mexiko ist Erdöl angespült worden. Das sind offiziellen Angaben zufolge Ausläufer eines mehrere Hundert Quadratkilometer großen Ölteppichs. Das im Meer befindliche Erdöl habe sich nun "an allen Stränden des Golfs verteilt", erklärte der stellvertretende Staatsanwalt für Umweltdelikte des südostmexikanischen Bundesstaats Campeche, Alejandro Brown Gantús.
Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP sagte Brown Gantús, er befürchte "schwere Umweltschäden". Wie die Agentur weiter berichtet, hatten Umweltschützer in Campeche in den vergangenen Tagen einen rund 500 Meter langen Strandabschnitt gereinigt, vor dem das Wasser durch schwarze Flecken verunreinigt war.
Das mexikanische Nachrichtenportal "El País" hatte bereits berichtet, das Erdöl habe die vier südostmexikanischen Bundesstaaten Campeche, Tabasco, Tamaulipas und Veracruz erreicht. Aus der bei Touristen besonders beliebten Küstenstadt Cancún im Nordosten der Halbinsel Yucatán wurden bisher keine Erdölflecken gemeldet.
Nach Behördenangaben hat sich das Öl "an allen Stränden des Golfs" verteilt.
Leck an Förderplattform als Ursache?
Mehrere NGOs, darunter Greenpeace, hatten bereits am 18. Juli von einem 400 Quadratkilometer großen Ölteppich im Golf von Mexiko berichtet. Demnach begann der Ölaustritt um den 4. Juli herum. Die Organisationen kritisierten die "völlige Intransparenz" der Behörden. Diese hätten einen Ölaustritt vertuscht.
Auf der in der Nähe liegenden Ölförderplattform des staatlichen Unternehmens Pemex hatte es am 7. Juli eine Explosion und einen Brand gegeben. Dabei waren zwei Arbeiter ums Leben gekommen.
Pemex hatte zugegeben, dass es ein Leck gegeben habe. Die ausgetretene Menge sei jedoch "minimal" gewesen, der größte Teil des ausgetretenen Volumens sei sofort aufgefangen worden. Die Angaben der Nichtregierungsorganisationen zum Ausmaß des Lecks wies das Unternehmen zurück.