Austausch gegen Waffenhändler Russland lässt Basketballstar Griner frei
Monatelang hatten sich die USA um ihre Freilassung bemüht. Nun wurde die US-Basketballerin Griner aus russischer Haft entlassen. Im Austausch gegen den in den USA inhaftierten Waffenhändler But - auch bekannt als "Händler des Todes".
Die in Russland zu neun Jahren Haft verurteilte US-Basketballerin Brittney Griner ist in einem Gefangenenaustausch freigelassen worden. Sie wurde auf dem Flughafen in Abu Dhabi gegen den in den USA inhaftierten russischen Waffenhändler Viktor But ausgetauscht, wie das russische Außenministerium mitteilte.
Biden: "Sie ist auf dem Weg nach Hause"
Griner sei bereits in einem Flugzeug und "auf dem Weg nach Hause", teilte US-Präsident Joe Biden auf Twitter mit. "Gerade habe ich mit Brittney Griner gesprochen. Sie ist sicher", schrieb er. Dazu veröffentlichte Biden zwei Fotos. Auf einem telefoniert er den Angaben zufolge mit Griner, auf dem anderen hält er ihre Ehefrau Cherelle Griner in den Armen.
Die Verhandlungen liefen seit Monaten. Die USA warfen Russland vor, der Prozess gegen Griner sei politisch motiviert. Zuletzt war Griner in ein Frauenstraflager in der russischen Teilrepublik Mordwinien in der Großregion Wolga verlegt worden.
Neun Jahre wegen Drogenbesitzes
Griner war im August in Russland wegen Drogenbesitzes zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Sie soll bei einer Kontrolle ihres Gepäcks am Flughafen Scheremetjewo im Februar sogenannte Vape-Kartuschen und Haschischöl bei sich gehabt haben. Es soll sich um 0,5 Gramm Marihuana gehandelt haben - das ist in Russland verboten. Das Gericht sah keine mildernden Umstände. Griner hatte sich schuldig bekannt.
Griner spielte seit 2015 beim russischen Spitzenclub UMMC Jekaterinburg im Ural und gewann mit ihm viermal die Euroleague. In der amerikanischen Frauen-Profiliga WNBA gewann sie 2014 mit den Phoenix Mercury die Meisterschaft, mit der US-Nationalmannschaft holte sie außer zwei Olympiasiegen auch zweimal Gold bei Weltmeisterschaften.
Buts Straftaten inspirierten Hollywood
Russland wiederum erhielt im Gegenzug den früheren Sowjetoffizier Viktor But. Er sei im Flugzeug auf dem Weg nach Russland, hieß es in Moskau. Er soll verbrecherische Regime und Rebellen in zahlreichen Ländern illegal mit Waffen ausgerüstet haben. Der als "Händler des Todes" berüchtigte Russe kam bereits 2008 in Thailand in Haft und wurde nach seiner Auslieferung 2012 in den USA zu mindestens 25 Jahren Haft verurteilt.
Der russische Waffenhändler Viktor But wird im April 2008 in Thailand von Polizisten weggeführt.
Das Justizministerium soll But einst als einen der aktivsten Waffenhändler der Welt bezeichnete haben. Er stieg in den 1990er-Jahren nach einem Militärdienst in Angola und Mosambik zu einem erfolgreichen Geschäftsmann auf. Seine Firma besaß zwischenzeitlich eine Flotte von rund 50 Flugzeugen. Offiziell transportierten diese Flieger Blumen und Haushaltswaren um die Welt. Inoffiziell lagen im Frachtraum aber auch Waffen.
Diese soll But nach Afghanistan, Liberia oder Togo transportiert haben. Unter anderem auch an Organisationen, die von der Europäischen Union und den USA als terroristisch eingestuft wurden, wie etwa Al Kaida oder die Taliban. Später inspirierten seine Taten einen Hollywood-Film.
Whelan bleibt in Haft
Ein weiterer Amerikaner, Paul Whelan, muss dagegen weiter auf seine Freilassung warten. Whelan sitzt seit Dezember 2018 in Russland wegen Spionagevorwürfen ist Haft, die laut seiner Familie und der US-Regierung keinerlei Grundlage haben.
Russland und die USA haben bereits in der Vergangenheit ungeachtet der Spannungen im Zuge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine Gefangene ausgetauscht.