Venezuela Opposition setzt Guaidó ab
Venezuelas Opposition hat ihren langjährigen Interimspräsidenten Guaidó, mit dem sie sich dem Machtanspruch des sozialistischen Staatschefs Maduro widersetzte, abgewählt. Für die Präsidentschaftswahl 2024 wollen sich die Parteien neu aufstellen.
Nach knapp vier Jahren hat die venezolanische Opposition dem selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó die Unterstützung entzogen.
Die Delegierten von drei der vier wichtigsten Oppositionsparteien stimmten mit großer Mehrheit dafür, Guaidó als Übergangspräsidenten abzusetzen und die Verantwortung für die selbst ernannte Übergangsregierung in die Hände eines Komitees zu legen.
Guaidó seit 2019 selbsternannter Übergangsstaatschef
Der als Gegenspieler des autoritären Staatschefs Nicolás Maduro international bekannt gewordene Politiker Guaidó richtete sich angesichts der Niederlage direkt an seine Landsleute: "An die Venezolaner: Zählt auf mich. Wir werden als Demokraten weiterhin die Verfassung verteidigen. Heute sage ich euch: Wir werden die Diktatur besiegen. Wir werden uns immer auf der Straße wieder treffen."
Guaidó hatte sich im Januar 2019 nach Wahlen, die von Venezuelas Opposition als manipuliert kritisiert wurden und Maduro offiziell im Amt bestätigten, selbst zum Übergangsstaatschef erklärt. Zahlreiche Länder, darunter Deutschland und die USA, erkannten ihn als rechtmäßigen Präsidenten an.
Allerdings gelang es Guaidó nie, sich gegen Staatschef Maduro durchzusetzen, der unter anderem vom mächtigen Militär gestützt wird. Zuletzt schwand der Einfluss Guaidós immer weiter. Angesichts der Präsidentschaftswahlen 2024 wollten sich Teile der Opposition nun neu aufstellen und stimmten deshalb für die Absetzung ihres glücklosen Frontmannes.