Eingeständnis von Drogenkonsum Ist Prinz Harrys US-Visum ungültig?
Prinz Harry hat in der Vergangenheit öffentlich seinen Drogenkonsum eingestanden. Nach US-Gesetzen kann das ein Grund sein, die Einreise abzulehnen. Eine US-Stiftung will nun prüfen, ob seine Einreise rechtens war und zieht vor Gericht.
Dem britischen Prinzen Harry droht in seiner Wahlheimat USA juristischer Ärger im Zuge der Veröffentlichung seiner Memoiren. Weil er darin von früherem Drogenkonsum berichtet, verlangt eine rechtskonservative US-Stiftung Einblick in die von Harry eingereichten Einwanderungsunterlagen. Die Stiftung stellt infrage, ob die Einwanderungsbehörden Prinz Harrys Einreiseantrag ordnungsgemäß bewilligt haben - und ob der 38-Jährige dort wahrheitsgemäße Angaben gemacht hat. Gestern kam es in dem Fall nun zu einer Anhörung in der US-Hauptstadt Washington.
Drogenkonsum Grund, um Visum abzulehnen
Der Sohn von König Charles III. lebt seit einigen Jahren mit seiner Ehefrau Herzogin Meghan in den USA. Die Stiftung "Heritage Foundation" hatte das Heimatschutzministerium zuvor auf Grundlage des Informationsfreiheitsgesetzes aufgefordert, Einsicht in Prinz Harrys Visumsantrag zu gewähren. Sie argumentiert, dass das Drogeneingeständnis ein Grund dafür sein könnte, das Visum abzulehnen. Die Veröffentlichung des Visumsantrags sei daher von immensem öffentlichen Interesse, so die "Heritage Foundation".
Angaben zum Drogenkonsum?
Harry hatte etwa in seinen Memoiren mit dem Titel "Spare" (deutsch: "Reserve") über Drogenerfahrungen geschrieben. Die Stiftung will nun etwa prüfen, ob Prinz Harry in seinem Visumsantrag Angaben zum Drogenkonsum gemacht hat. Das Ministerium war der Aufforderung nicht nachgekommen und hatte darauf verwiesen, dass es zur Veröffentlichung der Unterlagen keine Zustimmung Harrys gebe.
Noch keine Entscheidung
Bei dem Termin gestern vor Gericht in Washington kam es noch zu keiner Entscheidung in dem Fall. Der Richter gab dem Heimatschutzministerium eine Frist bis kommenden Dienstag, um zu entscheiden, wie es sich in der Sache verhalten will, wie der US-Sender CNN berichtete.
Prinz Harry selbst ist nicht Teil des Verfahrens zwischen der Stiftung und dem US-Ministerium und war entsprechend auch nicht anwesend. Er sagte gestern in einem Bespitzelungsprozess gegen den "Mirror"-Verlag in London als Zeuge aus.