Erster Teil der NASA-Mondmission "Artemis" doch noch gestartet
Mit dem "Artemis"-Programm plant die NASA die Rückkehr von Menschen zum Mond. Bislang gab es vor allem Probleme, jetzt ist der erste Teil der Mission erfolgreich gestartet. Neben der Raumkapsel "Orion" mit an Bord: "Zohar" und "Helga".
Nach monatelangen Verschiebungen ist die krisengeplagte NASA-Mondmission "Artemis 1" erfolgreich gestartet. Mit der Rakete "Space Launch System" startete die unbemannte Kapsel "Orion" vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida, wie auf Live-Bildern der US-Raumfahrtbehörde zu sehen war.
Rund drei Wochen lang soll "Orion" in einer Umlaufbahn um den Mond herum unterwegs sein, bevor die Kapsel am 11. Dezember zurück auf der Erde erwartet wird.
Verzögerungen und Kostenexplosion
Die Mission stand bislang unter keinem guten Stern: Nach Verzögerungen und Kostenexplosionen bei Entwicklung und Bau musste der erste Teststart bereits zahlreiche Male verschoben werden - unter anderem wegen zwei aufeinanderfolgender Stürme und verschiedener technischer Probleme.
Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten Programm "Artemis" sollen eigentlich schon in den kommenden Jahren wieder US-Astronauten auf dem Mond landen, erstmals auch eine Frau und eine nicht-weiße Person.
Bei der Mission sollen zunächst vier Astronauten mit "Orion" in die Mondumlaufbahn gebracht werden, wo zwei von ihnen für den Endanflug zum Mond auf ein Landegefährt umsteigen sollen. Geplant ist der Start derzeit frühestens 2025.
Basis für spätere Mars-Mission
Zudem sollen auf dem Mond und in dessen Umlaufbahn Außenposten entstehen, auch als Basis für eine spätere Mars-Mission. Auch die europäische Raumfahrtagentur ESA und die Raumfahrtagenturen mehrerer anderer Länder sind an dem derzeit rund 30 Milliarden Dollar teuren Projekt beteiligt.
Die bislang letzten Menschen hatte die NASA 1972 mit der "Apollo 17"-Mission auf den Mond gebracht. Insgesamt brachten die USA als bislang einziges Land zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf den Mond.
"Astronautinnen-Phantome" an Bord
Bei der "Artemis 1"-Testmission sind noch keine Menschen an Bord, aber zwei Puppen - oder "Astronautinnen-Phantome", wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sie nennt: "Zohar" und "Helga". Es handelt sich um ein Projekt mit deutscher und israelischer Beteiligung.
Getestet wird, ob eine in Israel entwickelte Schutzweste besonders einen weiblichen Körper effektiv vor gefährlicher Weltraumstrahlung schützen kann. "Die Wartezeit vor dem Start haben beide Phantome dank einer ausgeklügelten Stromsparstrategie gut überstanden", hieß es vom DLR. "Helga und Zohar sind fit für den Flug."