Nach Anklageverlesung Trump beteuert seine Unschuld
Der frühere US-Präsident Trump hat die gegen ihn erhobene Anklage in einer Schweigegeldaffäre als "Beleidigung unseres Landes" bezeichnet. Nach der Rückkehr von seinem Gerichtstermin in New York hielt er vor Anhängern eine Wahlkampfrede.
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat die gegen ihn erhobene Anklage in einer Schweigegeldaffäre als "Beleidigung unseres Landes" bezeichnet. "Ich hätte nie gedacht, dass so etwas in Amerika passieren könnte", sagte Trump am Abend (Ortszeit) bei einer Rede vor zahlreichen Anhängern in seiner Privatresidenz Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida. "Das einzige Verbrechen, das ich begangen habe, ist es, furchtlos unsere Nation vor jenen verteidigt zu haben, die unser Land zerstören wollen."
Den leitenden Oberstaatsanwalt von Manhattan, Alvin Bragg, bezeichnete Trump in seiner 25-minütigen Rede als "Verbrecher". Der zuständige New Yorker Richter Juan Merchan würde ihn "hassen", sagte der 76-jährige Republikaner, der bei der Präsidentschaftswahl 2024 erneut antreten will.
Trump spricht von "fake"
Im Hinblick auf seine Kandidatur bezeichnete Trump die jurisischen Vorwürfe als Eingriff in die kommenden Präsidentschaftswahlen. Die Anklage bezeichnete der 76-Jährige als jüngsten Fall von Angriffen auf ihn durch "betrügerische Ermittlungen". Unter anderem verwies er auf die zwei Amtsenthebungsverfahren während seiner Präsidentschaft. Der Fall in New York sei "fake", werde nur vorgebracht, um die Präsidentschaftswahlen 2024 zu stören und müsse unverzüglich fallen gelassen werden, forderte er.
Schon auf dem Rückflug nach Florida hatte Trump auf seiner Social Media Plattform "Truth Social" kundgetan, die Anhörung vom Dienstag sei dahingehend für viele schockierend gewesen, dass es keine "Überraschungen" und damit keinen Fall gegeben habe.
"Praktisch jeder Rechtsexperte hat gesagt, dass es hier keinen Fall gibt. Es wurde nichts Illegales getan!", behauptete Trump ohne Belege und ignorierte dabei die überwältigende Zahl an Rechtsexperten in den USA, die die Anklage gegen Trump nicht nur als legitim betrachten, sondern die Vorwürfe auch als durchaus schwerwiegend und gehaltvoll einschätzen.
Trump sieht sich erneut als Opfer
Stunden vor seiner Wahlkampfrede war in New York die Anklage gegen Trump im Zuge einer Schweigegeldzahlung von 130.000 Dollar (rund 120.000 Euro) an den Pornostar Stormy Daniels vor der Präsidentschaftswahl 2016 veröffentlicht worden. Trump wurde in 34 Punkten wegen der Fälschung von Geschäftsunterlagen angeklagt. Der Ex-Präsident plädierte vor Gericht in allen Punkten auf nicht schuldig.
Trump ist der erste Ex-Präsident der US-Geschichte, der sich einem Strafverfahren stellen muss. Der Rechtspopulist hat alle Vorwürfe wiederholt bestritten und bezeichnet sich als Opfer einer politisch motivierten "Hexenjagd".