UN-Sicherheitsrat Russland verurteilt Luftangriffe im Jemen
Bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats hat der Kreml die Angriffe auf Huthi-Stellungen verurteilt. UN-Generalsekretär Guterres forderte von allen Seiten, die Situation nicht weiter zu eskalieren.
Russland hat am Freitagabend die von den USA angeführten Luftangriffe auf Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen verurteilt. Diese seien aus Sicht des Völkerrechts unzulässig, erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. "Die Länder, die zugeschlagen haben, haben versucht, sich auf das Völkerrecht zu berufen", sagte er mit Blick auf eine Resolution des UN-Sicherheitsrats. "Dieser Versuch war erfolglos, da die verabschiedete Resolution kein Recht auf einen Angriff vorsieht", erklärte Peskow.
Das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen hatte am Mittwoch in einer Resolution ein Ende der Huthi-Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer gefordert und das Recht der Mitgliedstaaten festgehalten, Schiffe gegen solche Angriffe zu verteidigen.
Kreml-Sprecher Peskow bezeichnete auch die Angriffe der Huthi auf die internationale Schifffahrt als "extrem falsch". Moskau habe die Huthi wiederholt aufgefordert, diese Praxis einzustellen.
Moskau: Angriffe könnten "positive Trends" umkehren
Zuvor hatte bereits das russische Außenministerium die Luftangriffe im Jemen verurteilt. Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa sprach von "unverantwortlichen Aktionen der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten" im Nahen Osten. Eine umfassende militärische Eskalation könne die positiven Trends umkehren, die bei der Befriedung des Konflikts im Jemen eingetreten seien, und weitergehend die Situation in der gesamten Nahost-Region gefährden, sagte Sacharowa.
Mit Blick auf die Gefährdung der Handelsschifffahrt im Roten Meer durch Huthi-Angriffe sagte sie, die Haltung der USA im UN-Sicherheitsrat sei nur "ein Vorwand für eine weitere Eskalation der Spannungen in der Region".
USA gehen von Beteiligung des Iran aus
Die UN-Botschafterin der USA, Linda Thomas-Greenfield, sagte vor dem Rat, die Schiffe keines Landes seien vor Angriffen der Huthi im Roten Meer sicher. "Ob ein Schiff unter US-Flagge oder der Flagge eines anderen Landes fährt - alle unsere Schiffe sind angreifbar." Thomas-Greenfield sagte zudem, ohne die Unterstützung des Iran wären die Huthi-Rebellen kaum in der Lage, Handelsschiffe im Roten Meer anzugreifen.
Guterres fordert Ende der Eskalation
UN-Generalsekretär António Guterres forderte von allen Seiten die Einhaltung der Resolution. Die Angriffe der Huthi auf Handelsschiffe seien nicht akzeptabel, sagte Guterres laut Mitteilung. Die Rebellen müssten sich an die Resolution halten.
Gleichzeitig müssten sich aber auch alle UN-Mitgliedstaaten, die ihre Schiffe verteidigten, an internationales Recht halten, so wie es auch in der Resolution dargelegt sei, sagte Guterres weiter. Er forderte alle Beteiligten auf, die Situation nicht noch weiter zu eskalieren.
Griffiths fordert erneut Waffenstillstand in Gaza
Der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths rief unterdessen erneut zu einem Waffenstillstand im Gazastreifen auf. Was die Welt seit dem 7. Oktober, als Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels anrichteten, erlebt habe, sei "ein Schandfleck auf unserem kollektiven Gewissen", sagte Griffiths ebenfalls vor dem UN-Sicherheitsrat.
"Ich wiederhole meine Forderung nach einem Waffenstillstand. Vor allem aber fordere ich den Rat erneut auf, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um diesen Krieg zu beenden", sagte der Chef des UN-Nothilfebüros.