UN-Wasserkonferenz Lemke fordert Sondergesandten für Wasser
In New York hat die UN-Wasserkonferenz begonnen. Generalsekretär Guterres mahnte, es bedürfe eines Quantensprungs beim Kampf gegen den Wassermangel. Bundesumweltministerin Lemke forderte einen UN-Sondergesandten für Wasser.
Es muss schneller gehen. Es muss weniger geredet und dafür mehr getan werden - das unterstreichen die Redner des ersten Gipfels fürs Wasser seit fast 50 Jahren.
Die Bekämpfung der Wasserkrise sei von zentraler Bedeutung, hebt auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke hervor: "Das Wasser ist der Kern der drei Haupt-Umweltkrisen: Klimawandel, Artensterben und Umweltverschmutzung."
Wasserverschmutzung, Dürren und Überschwemmungen gefährdeten die weltweiten Rechte und die Pariser Klimaziele. Deshalb müsse die Weltgemeinschaft zusammenarbeiten. Wasser mache nicht an Landesgrenzen halt. "Aus diesem Grund ist es von entscheidender Bedeutung, zwischenstaatliche Vereinbarungen zur grenzüberschreitenden Wasserbewirtschaftung zu fördern", so Lemke, die auch regelmäßige Wasserkonferenzen und einen UN-Sondergesandten für Wasser forderte:
Diese Initiative hat bereits die Unterstützung von 150 Delegationen. Deutschland ist bereit, sich an der Finanzierung zu beteiligen. Denn wir sind überzeugt, dass nur ein Sondergesandter sicherstellen kann, dass Wasser künftig eine Priorität in der multilateralen Zusammenarbeit bleibt.
Guterres schlägt Alarm
Vorher hatte UN-Generalsekretär António Guterres angesichts einer weltweit drohenden Wasserkrise Alarm geschlagen: "Wasser ist das Herzblut zum Leben", sagte er - und: Die Welt sei in großen Schwierigkeiten.
Wir saugen diesen Lebenssaft der Menschheit ab - durch vampirischen Überkonsum und nicht nachhaltige Nutzung. Wir lassen das Wasser durch unsere globale Heizung verdampfen. Wir haben den Wasserzyklus durchbrochen, Ökosysteme zerstört und das Grundwasser verseucht.
Fast drei von vier Naturkatastrophen hingen mit Wasser zusammen. Es brauche deshalb neue Wege, das "Lebenselixier der Menschheit" aufzubereiten und zu sparen. Guterres forderte ein globales Informationssystem, um den Wasserbedarf in Echtzeit vorherzusagen. Auch müsse ein Frühwarnsystem gegen gefährliche Klima- oder Wetterereignisse her.
Kurz vor der Konferenz hatte eine UN-Studie gewarnt: Die weltweite Trinkwasserknappheit werde sich weiter verstärken. Die bisherigen Fortschritte beim Erreichen des UN-Nachhaltigkeitsziels zum Zugang zu Wasser für alle Menschen seien unzureichend. Es brauche eine mindestens viermal so schnelle Geschwindigkeit, um die Ziele umzusetzen. Auf der Konferenz soll am Ende über ein nicht-verbindliches Aktionspapier abgestimmt werden.