Ex-Trump-Vize Sonderermittler lädt laut Medien Pence vor
Ex-US-Vizepräsident Pence ist laut Medienberichten vom Sonderermittler Smith vorgeladen worden. Es geht demnach um den Umgang mit geheimen Dokumenten und den Versuch von Ex-Präsident Trump, das Wahlergebnis zu kippen.
Der Sonderermittler für die Untersuchungen gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump soll dessen einstigen Vize Mike Pence und den damaligen nationalen Sicherheitsberater Robert O'Brien vorgeladen haben. Pence solle eine Aussage machen, auch Dokumente seien angefordert worden, berichteten US-Medien. Offen blieb, wann genau die Vorladung erfolgt sein soll.
Das Justizministerium hatte im November den Sonderermittler Jack Smith eingesetzt, um die Ermittlungen gegen Trump zu beaufsichtigen. Smith soll sich zum einen mit den Untersuchungen im Zusammenhang mit geheimen Regierungsdokumenten befassen, die Trump nach dem Ausscheiden aus dem Amt in seinem Privatanwesen Mar-a-Lago aufbewahrte. Zum anderen soll sich der Sonderermittler um Ermittlungen zur Attacke auf das Kapitol am 6. Januar 2021 kümmern. Darum geht es CNN zufolge nun auch bei der Vorladung von Pence.
Kein Kommentar von Pence oder Smith
Der Sonderermittler sei besonders an dem Austausch zwischen Trump und Pence rund um die Krawalle interessiert. Pence könnte sich dabei auf das Exekutivprivileg berufen - also das Vorrecht der Regierung, gewisse Informationen geheim zu halten. Das Büro von Pence reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme. Das Büro von Smith lehnte es ab, die Berichte von CNN und ABC zu kommentieren.
Anhänger Trumps hatten vor gut zwei Jahren den Parlamentssitz in Washington erstürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Wahlsieg von Trumps demokratischem Herausforderer Joe Biden formal zu bestätigen. Die gewalttätige Menge wollte das verhindern. Pence leitete damals in seiner Rolle als Vizepräsident die Kongresssitzung - rechtlich eine rein zeremonielle Aufgabe, doch hatte Trump seinen Vize zuvor unverhohlen öffentlich aufgerufen, das Prozedere zu blockieren.
Pence war von 2017 bis 2021 Stellvertreter des damaligen Präsidenten Trump. Es wird weithin davon ausgegangen, dass Pence bei der Wahl 2024 als Präsidentschaftsbewerber der Republikaner antreten will. Allerdings müsste er sich dafür erst bei den parteiinternen Vorwahlen gegen Trump durchsetzen, der seine Kandidatur bereits angekündigt hat.