Afghanische Hauptstadt Kabul Mehrere Tote durch Explosion nahe Moschee
Durch die Explosion einer Autobombe nahe der Wasir-Akbar-Chan-Moschee in Kabul sind mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen, mehr als 40 wurden verletzt. Bislang bekannte sich niemand zu dem mutmaßlichen Anschlag.
Kurz nach Ende des traditionellen Freitagsgebets der Muslime ist nahe einer Moschee in der afghanischen Hauptstadt Kabul eine Autobombe explodiert. Angaben des von den radikal-islamischen Taliban geführten Innenministeriums zufolge kamen mindestens sieben Menschen ums Leben. 41 Menschen seien verletzt worden.
Der von den Taliban ernannte Sprecher des Ministeriums, Abdul Nafi Takor, teilte mit, das mit Sprengstoff versehene Fahrzeug sei nahe der Wasir-Akbar-Chan-Moschee geparkt gewesen. Unter den Verletzten sollen sich seiner Aussage zufolge auch Kinder befinden. Zuvor hatte das italienische Notfallkrankenhaus in Kabul von vier Todesopfern gesprochen.
Die Wasir-Akbar-Chan-Moschee liegt unweit der früheren "Grünen Zone" Kabuls, einem Viertel, in dem sich vor der Machtübernahme mehrere Botschaften befunden hatten. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, wird das Gotteshaus heute häufig von hochrangigen Taliban-Befehlshabern und -kämpfern besucht. Die Moschee war bereits 2020 Ziel eines Anschlags geworden, bei dem ihr damaliger Imam getötet wurde.
Hintergründe sind noch offen
Laut Innenministerium wird offiziell noch nach der Ursache der Explosion gesucht. Ein Sprecher des Kabuler Polizeichefs sprach jedoch bereits anhand des Zeitpunktes der Detonation von einem gezielten Angriff auf die Besucher der Moschee. Bekannt hat sich zu dem mutmaßlichen Anschlag bislang niemand. Seit der Machtübernahme der Taliban hat die rivalisierende Terrorgruppe "Islamischer Staat" mehrfach Moscheen und Gläubige attackiert, insbesondere die der schiitischen Minderheit im Land.
Auch die UN-Mission Unama in Kabul geht von einem Anschlag aus und bezeichnete diesen auf Twitter als bittere Erinnerung an die fortbestehende Unsicherheit und den Terrorismus in Afghanistan. "Unsere Gedanken sind bei den Familien der Getöteten", erklärte die UN-Mission und wünschte den Verletzten schnelle Genesung.