Hindukusch-Region Erdbeben erschüttert Afghanistan
Im Nordosten Afghanistans hat sich erneut ein schweres Erdbeben ereignet. Die Erschütterungen waren bis in die Hauptstadt Kabul und ins Nachbarland Pakistan zu spüren. Über Schäden oder Opfer ist bislang nichts bekannt.
Im Norden Afghanistans hat es am Donnerstag ein starkes Erdbeben gegeben. Meldungen zu Toten, Verletzten oder Schäden liegen bislang nicht vor. Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke des Bebens mit 6,4 an. Das Epizentrum lag im Bezirk Dschurm in der Provinz Badachschan in der Hindukusch-Bergregion, etwa 300 Kilometer entfernt von der afghanischen Hauptstadt Kabul.
Die Erschütterungen waren laut Medienberichten bis in die 1.000 Kilometer entfernte indische Hauptstadt Neu-Delhi und im zentralasiatischen Nachbarland Tadschikistan zu spüren.
Das Erdbeben brachte Gebäude in der ganzen Region zum Schwanken. Ein Mann aus einem Dorf im Bezirk Dschurm sagte der Nachrichtenagentur AFP am Telefon, das Beben habe "das Dorf durchgeschüttelt" und in einigen Hauswänden seien Risse entstanden.
In Islamabad flüchteten Menschen wegen der Erschütterungen aus den Gebäuden.
In der pakistanischen Hauptstadt Islamabad flüchteten Menschen aus ihren Häusern. Ein Bewohner von Kabul sagte, er fühle sich an die jüngste verheerende Erdbebenserie im westlichen Afghanistan erinnert. Im Oktober waren in der Provinz Herat durch eine Reihe von Erdbeben der Stärke 4,2 bis 6,3 Tausende Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Vereinten Nationen starben dort rund 1.500 Menschen.
Hilfsorganisation warnt vor Nachbeben
"Unsere Teams sind in höchster Alarmbereitschaft und wir stehen in Kontakt mit unseren Beamten in den abgelegenen Regionen", teilten Rettungskräfte in der pakistanischen Grenzregion zu Afghanistan mit. Die Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) warnte vor Nachbeben in den kommenden Tagen und Wochen und Schwierigkeiten bei der Bewältigung. "Die humanitäre Hilfe in Afghanistan ist bereits überlastet und kämpft mit den Folgen eines jahrzehntelangen Konflikts, des Klimawandels und der Wirtschaftskrise", so die Organisation.
Immer wieder gibt es schwere Erdbeben in der Region, in der die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Mit einer Tiefe von mehr als 200 Kilometern befand sich das jüngste Beben weit unter der Erdoberfläche, was die Wahrscheinlichkeit für Schäden verringert.
Das Epizentrum lag im Bezirk Dschurm, etwa 300 Kilometer entfernt von der afghanischen Hauptstadt Kabul.