Afghanistan Frauen von Aufnahmeprüfungen ausgeschlossen
Nach dem offiziellen Hochschulverbot folgt nun der nächste Schritt, mit dem Frauen in Afghanistan vom Studieren abgehalten werden sollen: Die Taliban haben die Hochschulen angewiesen, Frauen von den Eintrittsexamen auszuschließen.
Das Ministerium für Höhere Bildung in Afghanistan hat private und öffentliche Hochschulen in einem Schreiben angewiesen, Frauen nicht zu den Aufnahmeprüfungen für das kommende Studienjahr zuzulassen. Das berichtete der afghanische Nachrichtensender Tolonews. Beamte des Hochschulministeriums bestätigten dies.
Die Taliban dämpfen damit die Hoffnung, das im Dezember verhängte Hochschulverbot für Frauen könnte wieder aufgehoben werden. Es gab Proteste im Land. Viele andere Länder verurteilten das Verbot scharf - darunter sowohl westliche als auch muslimisch geprägte Staaten. Auch UN-Generalsekretär António Guterres hatte die Taliban aufgefordert, das Verbot aufzuheben.
Frauenrechte massiv eingeschränkt
Seit die Islamisten im August 2021 wieder die Macht in Afghanistan übernommen haben, haben sie insbesondere die Rechte von Frauen massiv eingeschränkt - vor allem im Bildungsbereich. Zuerst untersagten sie Mädchen den Schulbesuch über die sechste Klasse hinaus. Dass Frauen nicht mehr an die Universität dürfen, begründeten die Taliban damit, dass Studentinnen sich häufig nicht ordentlich verschleierten und dass Männer und Frauen gemeinsam unterrichtet würden.