Chinesische Provinz Xinjiang Urlauber aus eingeschneitem Dorf ausgeflogen
Durch starken Schneefall und mehrere Lawinen ist das Dorf Hemu in China seit Tagen von der Außenwelt abgeschnitten. Nun konnten Berichten des Staatsfernsehens zufolge erste Touristen aus dem Ort ausgeflogen werden.
Etwa eine Woche saßen Touristen in einem durch Lawinen abgeschnittenen Dorf in der chinesischen Provinz Xinjiang im Nordwesten des Landes fest. Nun konnten die ersten Urlauber aus dem Ort Hemu ausgeflogen werden, wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete.
Demnach sollen sich insgesamt etwa 1.000 Urlauber in dem völlig eingeschneiten Dorf im Kanas Nationalpark aufgehalten haben. Der Nationalpark liegt im Grenzgebiet zu Russland, der Mongolei und Kasachstan. In der Gebirgsgegend gibt es der Nachrichtenagentur Reuters zufolge seit rund anderthalb Wochen anhaltend starken Schneefall, durch welchen Dutzende Lawinen abgegangen seien.
Das Fernsehen strahlte nun erste Bilder aus, wie Touristen per Hubschrauber aus dem Dorf ausgeflogen wurden. Mithilfe der Flüge werden auch Lebensmittel und andere Versorgungsgüter in den Ort gebracht. Insgesamt sollen demnach rund 35 Tonnen an Hilfsgütern in die chinesische Provinz transportiert werden.
Berichte über mögliche Opfer durch die Lawinen veröffentlichte China nicht. In ausgestrahlten Interviews gaben die in Sicherheit gebrachten Touristen an, dass es ihnen gut gehe.
Die Zufahrt in das Dorf Hemu ist wohl noch tagelang blockiert. Per Hubschrauber konnten erste Urlauber den von der Außenwelt abgeschnittenen Ort verlassen, wie Bilder des chinesischen Staatsfernsehens zeigen.
Meterhohe Schneemassen blockieren Zufahrtsstraße
Bereits seit rund einer Woche dauere die Räumung der Zufahrtsstraße nach Hemu an, wie Reuters das chinesische Staatsfernsehen zitiert. Der Schnee reiche teils bis zu sieben Meter hoch.
Insgesamt sollen in der Provinz rund 350 Kilometer an Straßen durch die Lawinen verschüttet worden sein, meldete die Nachrichtenagentur dpa. Die Räumung der Strecken wird laut Reuters zusätzlich durch umgestürzte Bäume und mit den Lawinen herabgestürztes Geröll erschwert. Schneepflüge kämen teilweise durch die Schneemassen nicht durch, sodass die beteiligten Einsatzkräfte auf Schaufeln und Bagger zurückgreifen müssten. Laut der Verwaltung in der Region sollen mehr als 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Räumung beteiligt sein.
Der Leiter des Straßenbauamtes, Zhao Jinsheng, sprach im chinesischen Staatsfernsehen von einer "außergewöhnlichen Lage". In der Gegend habe es schon in der Vergangenheit ähnlich starken Schneefall gegeben, "aber noch nie so viele Lawinenabgänge". Der Behördenchef ging davon aus, dass es noch einige Tage dauern werde, bis die Straße nach Hemu endgültig geräumt werden könne.