Nach Corona-Ausbruch Peking will 3,5 Millionen Bürger testen
Nach einem größeren Corona-Ausbruch in Chinas Hauptstadt Peking hat die Regierung großangelegte Massentests gestartet. Hamsterkäufe der Bewohner aus Angst vor einem Lockdown sorgten für leere Supermarktregale.
Nach der Entdeckung von zahlreichen Corona-Infektionen in Peking müssen sich alle 3,5 Millionen Einwohner des größten Stadtteils Chaoyang in drei Runden alle zwei Tage testen lassen. Zuvor wurden am Sonntag 22 neue Ansteckungen in Chinas Hauptstadt verzeichnet.
Erste Beobachtungen deuteten darauf hin, dass sich das Virus seit einer Woche "unsichtbar" in Peking ausgebreitet hat und "Schulen, Reisegruppen und viele Familien" betroffen sind, wie ein Behördenvertreter sagte. Alles deute darauf hin, dass noch deutlich mehr Fälle entdeckt werden dürften.
Hamsterkäufe aus Angst vor Lockdown
Ob ein Lockdown über ganz Peking oder Teile verhängt werde, hänge von der Ausbreitung des Virus ab, sagte ein Experte des nationalen Gesundheitsamtes der parteinahen Zeitung "Global Times". "Wenn die Ergebnisse der Tests in Chaoyang und anderen Teilen herauskommen, wird es uns ein besseres Bild von der gesamten epidemischen Lage in Peking geben", sagte der hohe Funktionär. "Weitere Maßnahmen werden entsprechend folgen." Die Angst vor strengen Ausgangssperren in der 21-Millionen-Metropole sorgte für Hamsterkäufe und leere Regale in Supermärkten.
Im Chaoyang-Distrikt liegen die ausländischen Botschaften und leben die meisten Ausländer in Peking. Nachdem am Wochenende bereits einzelne Wohnblocks mit Infektionen abgeriegelt worden waren, verhängten die Behörden heute auch über mehrere Nachbarschaften im östlich liegenden Chaoyang-Distrikt einen Lockdown. Die Bewohner dürfen das Gebiet vorerst nicht verlassen. Auch wurden dort Restaurants und Unterhaltungsstätten geschlossen.
Bisher schlimmste Corona-Welle
Mit dem schnellen Vorgehen will die ohnehin besonders geschützte Hauptstadt auch Lehren aus dem Corona-Ausbruch in Shanghai und anderen Provinzen ziehen, wie es hieß. So gab es Kritik an einem zunächst langsamen Vorgehen in der ostchinesischen Hafenstadt, wo die Lage trotz weitgehender Ausgangssperren seit fast einem Monat immer noch nicht unter Kontrolle ist.
China erlebt derzeit die schlimmste Corona-Welle seit Ausbruch der Pandemie. Das Land verfolgt eine Null-Covid-Strategie, die mit der Ankunft der sich schnell verbreitenden Omikron-Variante auf die Probe gestellt wird.