Keine Corona-Neuinfektionen Lockdown in Chengdu aufgehoben
Die chinesische Metropole Chengdu hat nach mehr als zwei Wochen den Corona-Lockdown beendet. Strikte Testregeln begleiten die Rückkehr zum Alltag. Am 30. September soll in Chengdu die Tischtennis-WM starten. Sportler werden dabei abgeschottet.
In der Millionenmetropole Chengdu im Westen Chinas haben die Behörden einen mehr als zwei Wochen andauernden Corona-Lockdown beendet. Offiziellen Angaben zufolge wurden keine neuen Corona-Infektionen mehr festgestellt. Während des Lockdowns in der Stadt mit mehr als 16 Millionen Einwohnern waren Schulen und Geschäfte geschlossen. Die Einwohner mussten zu Hause bleiben.
Am Montag sollten Behörden, der öffentliche Nahverkehr und Unternehmen ihren Betrieb erstmals seit ihrer Schließung am 1. September wieder aufnehmen. In Chengdu werden indes weiterhin Corona-Massentests durchgeführt.
Wer öffentliche Orte betreten oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren will, muss einen höchstens 72 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen. Ähnliche Regeln gelten in weiteren chinesischen Metropolen wie Peking und Shanghai.
Hausarrest trotz Erdbeben
Der Lockdown in Chengdu war so strikt, dass manche Bewohner nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP ihre Wohnungen nicht einmal verlassen durften, als ein Erdbeben in einer benachbarten Region der Provinz Sichuan auch die Stadt erschütterte.
Die Schulen in Chengdu sollen nun "auf geordnete Weise" wieder öffnen, für die Schülerinnen und Schüler gelten strikte Testregeln. Wer Fitnessstudios, Schwimmbäder, Mahjong-Klubs und andere öffentliche Innenräume betritt, muss einen maximal 48 Stunden alten negativen Test vorweisen.
Tischtennis-WM im September
In der Stadt soll vom 30. September an die Tischtennis-Weltmeisterschaft stattfinden. Die Teilnehmer sollen dafür weitgehend von der Bevölkerung abgeschottet werden. Es ist die erste große internationale Sportveranstaltung in China seit den Olympischen Winterspielen im vergangenen Februar und März.
Strikte Null-Covid-Strategie
China verfolgt als einzige größere Wirtschaftsmacht der Welt nach wie vor eine strikte Null-Covid-Strategie, bei der einzelne Ausbrüche sofort durch Abriegelungen und Massentests bekämpft werden. Fachleute gehen davon aus, dass sich die besonders schwer einzudämmende Omikron-Variante zuletzt in verschiedenen größeren Städten in China ausgebreitet hat.
Unter anderem hatte in Chinas größter und wirtschaftlich äußerst bedeutender Stadt Shanghai im Frühjahr zwei Monate lang ein Lockdown gegolten. Zahlreiche Unternehmen und Fabriken mussten ihren Betrieb damals vorübergehend einstellen, was zu einem Rückgang des Wirtschaftswachstums in China geführt hat.