Demonstration in Israel Erneut Massenproteste gegen Netanyahu
Vor dem Besuch von US-Sicherheitsberater Sullivan haben in Israel erneut Zehntausende gegen die Regierung von Premierminister Netanyahu demonstriert. Sie forderten mehr Bemühungen zur Rückholung der Geiseln und Neuwahlen.
In Israel haben wütende Demonstranten erneut gegen Ministerpräsident Benjamin Netanyahuin Tel Aviv und Jerusalem protestiert und die Rückholung der im Gazastreifen weiter festgehaltenen Geiseln gefordert. "Netanyahu ist verantwortlich dafür, sie nach Hause zu bringen", riefen sie laut örtlichen Medienberichten.
Sie machen den massiv unter Druck stehenden Regierungschef für das Schicksal der Geiseln in den Händen der islamistischen Hamas verantwortlich. Einige hielten auch große Transparente in der Hand, auf denen zu lesen war: "Beendet den Krieg" und "Hungersnot ist ein Kriegsverbrechen", wie die Zeitung "Times of Israel" berichtete.
US-Sicherheitsberater zu Gesprächen in Israel
Benny Gantz, Minister im israelischen Kriegskabinett, hatte zuvor mit dem Austritt aus der von Netanyahu geführten Regierung gedroht. Heute wird der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, in Israel erwartet. Er will dort unter anderem mit Netanyahu und Gallant zusammentreffen, um über den umstrittenen Vorstoß des israelischen Militärs in die Stadt Rafah im südlichen Gaza sowie über Nachkriegspläne für das Gebiet zu sprechen.
Die US-Regierung erwartet ebenfalls von Netanyahus Regierung, sich aktiv an der Entwicklung eines konkreten Plans für die Zukunft des Gazastreifens zu beteiligen. Die USA befürworten keine Kontrolle durch die Hamas. Es dürfe aber auch keine Anarchie und kein Vakuum geben, das "wahrscheinlich durch Chaos" gefüllt werde, mahnte US-Außenminister Antony Blinken.