Unglück in Jordanien Mindestens zwölf Tote nach Gasaustritt
Giftiges Gas hat in der jordanischen Hafenstadt Akaba mindestens zwölf Menschen getötet. Ein Video zeigt eine gelbe Wolke, die sich binnen Sekunden ausbreitet. Das Unglück ereignete sich offenbar beim Beladen eines Schiffes.
Im Hafen der jordanischen Stadt Akaba sind bei einem Gasaustritt mindestens zwölf Menschen getötet worden. Mehr als 250 wurden laut Behördenangaben verletzt. In einem Video des Fernsehsenders Al Mamlaka ist zu sehen, wie ein Container von einem Kran auf ein Schiff stürzt, worauf eine Explosion folgt und sich eine gelbe Wolke ausbreitet.
Der Chef der örtlichen Gesundheitsbehörde, Dschamal Obeidat, rief die Anwohner auf, zu Hause zu bleiben und die Fenster geschlossen zu halten. "Die Krankenhäuser in Akaba sind schon überlastet und können keine weiteren Verletzten mehr aufnehmen", so Obeidat.
Das Direktorat für öffentliche Sicherheit teilte mit, die Behörden hätten das Gebiet abgeriegelt. Spezialisten seien vor Ort. Ministerpräsident Bischer al-Chasawneh und Innenminister Masen al-Faraja reisten laut Al Mamlaka an den Unglücksort. Die Regierung kündigte die Bildung einer Untersuchungskommission unter al-Farajas Leitung an.
Verschiedene Angaben zum genauen Ablauf
Zum genauen Ablauf des Vorfalls werden verschiedene Angaben gemacht. Ein Sprecher der jordanischen Sicherheitsbehörden sagte, es sei ein "mit giftigem Gas gefüllter Container während des Transports umgekippt". Dies habe ein Leck verursacht. Verantwortliche, die anonym bleiben wollten, berichteten, der Container sei von einem Schiff gefallen. Dem Sicherheitsdirektorat zufolge ist ein Gastank während des Transports leckgeschlagen. Angaben zum Inhalt des Tanks machte es nicht. Der Nachrichtenagentur AFP zufolge handelt es sich bei der ausgetretenen Substanz um Chlorgas.
Der israelische Badeort Eilat liegt nur rund fünf Kilometer vom Hafen von Akaba entfernt. Eine Sprecherin des israelischen Ministeriums für Umweltschutz erklärte jedoch, der Unfall sei aufgrund der Windrichtung für ihr Land wohl weniger gefährlich als für das weiter südlich gelegene Saudi-Arabien.
Der Hafen von Akaba ist der einzige Seehafen Jordaniens. Über ihn werden die meisten Im- und Exporte des Landes abgewickelt. Die Stadt liegt am Golf von Akaba - einem Seitenarm des Roten Meeres.