Metropole unter Wasser "Extreme Bedingungen" in Hongkong nach Rekordregen
Reißende Flüsse auf Straßen, überflutete U-Bahn-Stationen: Heftige Regenfälle haben die Millionenmetropole Hongkong lahmgelegt. Die Regierung spricht von "extremen Bedingungen". Besserung ist nicht in Sicht.
Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen haben in Hongkong das öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt. Die Region verzeichnete die höchsten stündlichen Niederschlagsmengen seit Beginn der Aufzeichnungen vor 140 Jahren. Am Hauptsitz des Observatoriums wurden innerhalb einer Stunde 158,1 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen.
Die Regierung der chinesischen Sonderverwaltungszone sprach in einer Erklärung von "extremen Bedingungen". Der Wetterdienst gab die "Schwarze Warnung" für weitere starke Regenfälle heraus. Eine Besserung der Wetterlage sei vorerst nicht in Sicht, hieß es.
Wegen der Überschwemmungen kam der Verkehr in der Stadt zum Erliegen.
Geschlossene Schulen, lahmgelegter Verkehr
Die Überschwemmungen brachten den Verkehr in der Stadt fast vollständig zum Erliegen. Die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" berichtete von Straßen, die sich in reißende Flüsse verwandelten. In sozialen Netzwerken wurden Bilder von vollgelaufenen Tiefgaragen und überfluteten U-Bahn-Stationen geteilt. Schulen blieben geschlossen. Unternehmen wurden aufgefordert, ihren Mitarbeitern frei zu geben. Einwohner in der Nähe von Flüssen rief der Wetterdienst dazu auf, "auf die Wetterbedingungen zu achten" und im Falle einer Überflutung ihrer Häuser "eine Evakuierung in Erwägung zu ziehen".
Weitere Wassermassen befürchtet
Auch aus der nahe gelegenen Millionenstadt Shenzhen in China wurden heftige Regenfälle gemeldet. Nach Angaben der Behörden in Hongkong bereitet sich Shenzhen darauf vor, Wasser aus seinen Stauseen abzulassen - was zu weiteren Überschwemmungen im Norden Hongkongs führen könnte.
Am Samstag war der Taifun "Saola" im Süden Chinas auf Land getroffen. Auch in Hongkong war "Saola" mit großer Sorge erwartet worden. Bevor er die Metropole erreichte, schwächte sich der "Super-Taifun" allerdings ab, und die Schäden fielen geringer aus als befürchtet.