Nach Anschlag Irans Geheimdienst meldet elf Festnahmen
Bei dem verheerendem Anschlag am Mittwoch wurden im Iran mehr als 80 Menschen getötet. Zwei Tage später hat der Geheimdienst offenbar elf Personen festgenommen. Auch Sprengstoffwesten sollen gefunden worden sein.
Nach dem Terroranschlag in der Stadt Kerman hat der iranische Geheimdienst eigenen Angaben zufolge elf Menschen festgenommen. Zwei davon hätten offenbar die beiden Selbstmordattentäter bei ihrem Anschlag am Mittwoch unterstützt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf eine Mitteilung des Geheimdienstes berichtete. Sie seien nach Durchsuchungen der Wohnungen der Attentäter verhaftet worden.
Neun weitere Personen würden verdächtigt, mit dem Attentat in Verbindung zu stehen. Die Personen seien Teil eines Netzwerkes von Unterstützern der Attentäter gewesen. Die Festnahmen erfolgten laut Irna in sechs Provinzen. Dem Geheimdienstministerium zufolge seien Sprengkörper, Sprengstoffwesten, Fernsteuerungsgeräte, Zünder beschlagnahmt worden sowie Tausende von Kugeln, die in Sprengstoffwesten verwendet wurden.
Einer der beiden Attentäter habe die tadschikische Staatsbürgerschaft gehabt. Die Staatsbürgerschaft des zweiten sei noch nicht endgültig geklärt. Unabhängig überprüfen lassen sich Informationen des iranischen Geheimdienstes nicht.
Reuters: USA bestätigen IS-Beteiligung
Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei Quellen berichtete, vermuten US-Geheimdienste den afghanischen Arm der Terrororganisation "Islamischer Staat" hinter dem Anschlag. Die Erkenntnis soll das Ergebnis von Abhöraktivitäten sein. Am Donnerstag hatte der IS den Anschlag für sich reklamiert.
Bei dem Anschlag am Mittwoch hatten zwei Attentäter 91 Menschen getötet und 280 verletzt. Die Attacke galt einer Trauerveranstaltung anlässlich des Todestags des iranischen Generals Ghassem Soleimani in dessen Heimatstadt. Es war die tödlichste Attacke in der rund 45-jährigen Geschichte der Islamischen Republik.