Narges Mohammadi Friedensnobelpreisträgerin tritt in Hungerstreik
Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Mohammadi ist aus Protest gegen ihre Haftbedingungen im Iran in den Hungerstreik getreten. Ihre Familie ist besorgt um die Gesundheit der Aktivistin.
Aus Protest für eine bessere medizinische Versorgung im Gefängnis ist die inhaftierte iranische Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi nach Angaben ihrer Familie in einen Hungerstreik getreten. In einer Nachricht aus dem Teheraner Evin-Gefängnis habe Mohammadi ihre Familie über den Beginn des Hungerstreiks informiert, hieß es in einer Erklärung. Mohammadi wolle nicht nur für bessere Haftbedingungen, sondern auch gegen den Kopftuchzwang für Frauen protestieren.
"Wir sorgen uns sehr um ihre Gesundheit", betonte die Familie. In der vergangen Woche war der Aktivistin ihrer Familie zufolge ein Transport zu einer dringend benötigten medizinischen Behandlung in einer Herzklinik verwehrt worden, weil sie sich weigerte, dafür das im Iran für Frauen vorgeschriebene Kopftuch anzulegen.
Wegen "Propaganda gegen den Staat" inhaftiert
Die 51-jährige Mohammadi spielt eine zentrale Rolle im Kampf für Frauenrechte und Meinungsfreiheit in ihrem Land. Sie setzt sich gegen den Kopftuchzwang sowie gegen die Todesstrafe im Iran ein. Deswegen wurde sie seit 1998 wiederholt inhaftiert und auch ausgepeitscht.
Seit November 2021 sitzt sie wegen "Propaganda gegen den Staat" im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis in Haft. Für ihren Einsatz wird Mohammadi im Dezember mit dem diesjährigen Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Sie erhält den Preis laut dem Nobelkomitee "für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran und ihren Kampf für die Förderung der Menschenrechte und der Freiheit für alle".