Präsident Raisi offenbar an Bord "Vorfall" mit Helikopter von Irans Präsidentenflotte
Von offizieller Seite bestätigt ist, dass im Norden des Iran nach einem Helikopter der Präsidentenflotte gesucht wird. Laut Staatsmedien war auch Präsident Raisi an Bord. Vieles andere ist noch unklar.
Im Norden des Iran wird ein Helikopter der Präsidentenflotte vermisst. An Bord waren nach Berichten der staatlich gelenkten iranischen Medien auch Präsident Ebrahim Raisi und Außenminister Hussein Amirabdollahian. Was genau passiert ist, ist noch unklar. Die Suche in der Provinz Ost-Aserbaidschan gestalte sich wegen der "ungünstigen Wetterbedingungen" mit dichtem Nebel schwierig, sagte Innenminister Ahmed Wahidi im staatlichen Fernsehen. Inzwischen ist es dort dunkel und es hat laut Medien erneut begonnen zu regnen.
Der Minister bestätigte zunächst nicht, dass sich Raisi tatsächlich an Bord des Hubschraubers befand, der Teil eines Konvois von insgesamt drei Hubschraubern der Präsidentendelegation war. Er sprach von einer "harten Landung". Zwei der Helikopter landeten sicher in der Stadt Täbris im Nordwesten, nach dem dritten wird gesucht.
Im iranischen Fernsehen sind Bilder der Suchaktion in der bergigen Region zu sehen.
Gebete für Raisi
Berichten iranischer Medien zufolge bestand kein Kontakt zum Team um den Präsidenten, was unter Regierungsanhängern große Sorgen schürte. Fernsehsender unterbrachen ihr reguläres Programm, um landesweit Gebete für Raisi zu übertragen. Der Stabschef der iranischen Streitkräfte, Generalmajor Mohammad Bagheri, ordnete laut staatlichem TV an, alle verfügbaren Kräfte der Armee und der Revolutionsgarden für die Suche nach dem Hubschrauber bereitzustellen.
Die internationale Nachrichtenagentur Reuters berichtet mit Verweis auf einen namentlich nicht genannten Insider, der Hubschrauber sei abgestürzt, als er auf dem Rückweg von einem Besuch an der Grenze zu Aserbaidschan bei dichtem Nebel ein Berggelände überflogen habe. Der Hubschrauber wird in einer abgelegenen, bergigen Waldregion gesucht - in der Nähe von Jolfa, einer Stadt an der Grenze zu Aserbaidschan.
Chamenei: "Keine Unterbrechung der Regierungsgeschäfte"
Irans Oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei rief nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Irna die Bevölkerung auf, nicht besorgt oder ängstlich zu sein. "Es wird keine Unterbrechung der Regierungsgeschäfte geben", versicherte das geistliche Oberhaupt der Islamischen Republik. Die Staatsangelegenheiten würden durch den Zwischenfall nicht beeinträchtigt. Chamenei erklärte weiter, er bete für die Unversehrtheit Raisis.
Seit Sommer 2021 Präsident
Raisi war zusammen mit Amirabdollahian auf der Rückreise von einem Treffen mit dem Präsidenten des Nachbarlandes Aserbaidschan, Ilham Aliyev. Gemeinsam hatten sie einen Staudamm eingeweiht. Es sollte ein Zeichen der Kooperation sein, nachdem die Beziehung der Nachbarländer zuletzt angespannt war.
Raisi ist seit Sommer 2021 Präsident der Islamischen Republik Iran. Der 63-jährige gilt als Hardliner. Er hatte die blutige Niederschlagung von landesweiten Protesten nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in Polizeigewahrsam vor anderthalb Jahren angeordnet. Die sogenannte Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie ihr Kopftuch falsch getragen haben soll. Zudem steht er für eine harte Haltung bei den internationalen Verhandlungen über das umstrittene Atomprogramm der Islamischen Republik.