Bemannte Weltraummission Iran meldet Test einer Kapsel für Astronauten
Der Iran hat nach eigener Aussage eine Weltraumkapsel zur Beförderung von Astronauten getestet. Sie sei auf 130 Kilometer Höhe geschossen worden. Westliche Staaten befürchten, dass Teherans Raumfahrttechnik militärischen Zielen dienen soll.
Die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtet unter Berufung auf Telekommunikationsminister Issa Sarepur, dass der Iran eine Raumkapsel getestet habe, mit der eines Tages Astronauten ins All fliegen sollen. Die 500 Kilogramm schwere Kapsel sei von einer Rakete in eine Höhe von 130 Kilometern gebracht worden.
Die neue Weltraumrakete vom Typ Salman wurde demnach für eine bemannte Weltraummission entwickelt. Unklar ist bislang, ob sich lebende Tiere an Bord der Raumkapsel befanden. 2013 hatte der Iran nach eigenen Angaben Schildkröten, Ratten und Würmer mit einer Kapsel ins All gebracht.
Westliche Staaten besorgt über Irans Raumfahrtprogramm
Teheran betont, die Raumfahrttechnik werde zu zivilen Zwecken genutzt. Die USA und andere westliche Länder verfolgen das iranische Raumfahrtprogramm dagegen mit großer Skepsis. Sie befürchten, dass Teheran die Technologie für Trägerraketen auch für ballistische oder sogar atomwaffenfähige Raketen nutzen könnte.
Nach mehreren erfolglosen Versuchen hatte der Iran im April 2020 verkündet, erstmals einen Militärsatelliten erfolgreich in eine Erdumlaufbahn gebracht zu haben. Im vergangenen September schickte die Islamische Republik nach eigenen Angaben ebenfalls einen militärischen Satelliten zur Erdbeobachtung ins All.