Angriff auf Huthi im Jemen Netanyahu warnt Feinde Israels
Erstmals hat die israelische Arme Ziele im Jemen angegriffen. Die "Operation langer Arm" sei als Warnung an alle Feinde Israels in der "Achse des Bösen" zu verstehen, sagte Premierminister Netanyahu.
"Operation langer Arm" - diesen Namen hat das israelische Militär dem Luftangriff mit Kampfjets auf die Hafenstadt Hodeida im Jemen gegeben. Erstmals bestätigte die israelische Armee militärische Ziele der Huthi im Jemen angegriffen zu haben.
Es handele sich um einen direkten Vergeltungsschlag, nachdem eine Drohne der Huthi am Freitag einen Menschen in Tel Aviv getötet hatte, sagte Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant und wurde deutlich: "Das Feuer, das jetzt in Hodeida brennt, sieht man überall im Nahen Osten. Es sendet ein klares Signal."
Die Huthi hätten Israel mehr als 200 Mal angegriffen, so Gallant." Beim ersten Mal, dass die Huthi einen Zivilisten getötet haben, haben wir sie angegriffen. Wir werden das überall tun, wo es nötig ist. Das wissen jetzt alle im Libanon, in Gaza, im Jemen und anderswo. Wer es wagt uns anzugreifen, bekommt dieselbe Antwort."
Signal an die "Achse des Bösen"
Israels Premier Benjamin Netanyahu wiederholte die Warnung in einer Videonachricht: "Ich habe eine Botschaft für Israels Feinde: Macht keinen Fehler. Wir werden uns mit allen Mitteln verteidigen an allen Fronten. Jeder, der uns Schaden zufügt, wird einen sehr hohen Preis zahlen. So wie die Hamas und die Hisbollah, sind die Huthi ein Hauptbestandteil der iranischen Achse des Bösen. Die richtet sich nicht nur gegen Israel, sondern bedroht den Frieden auf der ganzen Welt."
Auch an die internationale Gemeinschaft richtete sich Netanyahu. Er erwarte, dass sie mehr gegen den Iran und seine Verbündeten unternehme. Gleichzeitig bedankte sich der Premier bei den USA und den Ländern, die bislang Angriffe der Huthi abgewehrt hatten. Warum Israel die Hafenstadt im Jemen als Ziel für den Luftangriff auswählte, erklärte Israels Armeesprecher Daniel Hagari so: "Der Hafen von Hodeida war einer der Hauptlieferwege von iranischen Waffen aus dem Iran nach Jemen. Israels Angriff war nötig und angemessen, um Terror-Angriffe der Huthi zu verhindern."
Ziel in 1.700 Kilometer Entfernung
Auf vom Militär veröffentlichten Bildern sind israelische Soldaten zu sehen, die einen Kampfjet vorbereiten. In einem Video der Armee hebt ein Kampfjet ab. Der Luftangriff zeige, dass Israel seine Feinde erreichen kann, egal wie weit sie weg sind, fügte Netanyahu seiner Botschaft auf X hinzu. Der Jemen liegt etwa 1.700 Kilometer von Israel entfernt.
Es handelt sich um eines der am weitesten entfernten Ziele, die das israelische Militär je angegriffen hat, so Armeesprecher Hagari, der betonte: "An diesem Angriff war nur Israel beteiligt. Ich wiederhole: Das war nur ein Angriff von Israel. Natürlich haben wir unsere Freunde auf dem Laufenden gehalten. Wir werden unser Volk weiter gegen alle Bedrohungen von nah und fern verteidigen."
Huthi drohen mit Vergeltung
Aus dem Weißen Haus in Washington hieß es, die USA seien weder an dem Angriff beteiligt gewesen noch habe man diesen mit Israel koordiniert. Die Huthi-Miliz hatte Israel nach dem Angriff mit Vergeltung gedroht. Israel ist in erhöhter Alarmbereitschaft, nachdem es am Abend Berichte über Explosionen in der südlichen Hafenstadt Eilat gegeben hat. Dort soll auch Luftabwehrsystem Iron Dome ausgelöst worden sein.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.